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Hikmicro Condor CQ50L und Hikmicro Falcon FQ50

 

Zwei Wärmebild-Spotter von Hikmicro

Vor kurzem habe ich an dieser Stelle einen Bericht über das Hikmicro Falcon FQ50 veröffentlicht, in welchem ich das Gerät mit meinem damals genutzten Pulsar Helion 2XP50 verglichen habe. Ein knappes Jahr nach Markteinführung der Falcon FQ-Serie – dem Flaggschiff der Hikmicro-Spotter – erscheint im Oktober 2023 mit der Condor CQL-Serie ein weiteres Wärmebildgerät von Hikmicro, diesmal ausgestattet mit einem Laserentfernungsmesser. Preislich liegt die Wärmebildkamera Condor CQL nur rund 200 € über der Falcon FQ – Grund genug, mir dieses Gerät einmal genauer anzuschauen.

Unabhängig von geschriebenen Texten und darin veröffentlichten Bildern und Filmen zum Thema Wärmebild  sollte man die in Frage kommenden Geräte immer selbst in Augenschein nehmen. Zum einen, weil insbesondere die in den Printmedien gedruckten oder im Internet gezeigten, durch das Gerät oder über das Zielfernrohr aufgenommenen Bilder nie die Qualität erreichen, die die Geräte in Wirklichkeit bieten. Zum anderen, weil jeder Jäger Wert auf andere Eigenschaften legt – beispielsweise die Bedienung der Geräte, die Art der Montage oder auch nur das optische Erscheinungsbild.

Oftmals werden zum Vergleich der optischen Leistungen die Foto- oder Filmaufnahmen herangezogen, die man mit Geräten selbst anfertigen kann. Dabei sollte man aber bedenken, dass die letztendlich in den Medien gezeigten Ergebnisse softwareabhängig sind und einem vielfältigen Kompressionsprozess unterliegen, bis sie beim Betrachter ankommen. Grundsätzlich kann man für alle Geräte sagen, dass das „Live-Bild“ deutlich detailreicher und schärfer ausfällt.

Die  Wärmebildkameras Hikmicro Condor CQ50L (oben) und Hikmicro Falcon FQ50 (unten).  Während das Condor durch die Anordnung der Schlaufe und deren Halterung eher für Rechtshänder gedacht ist, spielt das beim Falcon keine Rolle.

Erscheinungsbild, Tastenanordnung und Menüführung

In Größe, Länge und Gewicht und auch im Aufbau unterscheiden sich die beiden Wärmebildkameras deutlich. Das Hikmicro Falcon FQ50 ist rund, hat einen größeren Durchmesser, ein größeres Okular, eine runde Augenmuschel und ist schwerer. Das Hikmicro Condor CQ50L hingegen ist hochkant rechteckig und schlanker und trotz des zusätzlich vorhandenen Entfernungsmessers leichter. Die assymetrisch geformte Augenmuschel hat den Nachteil, dass man sie nach dem Aufnehmen des Gerätes immer wieder in die richtige Position drehen muss.

Die Tasten sind bei beiden leicht erreichbar auf der Oberseite angeordnet. Beim Hikmicro Falcon FQ50 ist die Powertaste von den anderen drei Tasten abgesetzt, beim Hikmicro Condor CQ50L sind alle auf derselben Ebene. Alle haben unterschiedliche Symbole eingeprägt, um auch im Dunkeln erkennen zu können, welche Taste man gerade bedient.

Das Hikmicro Falcon FQ50 verfügt über vier Bedienungstasten, die Powertaste ist abgesetzt.

Das Hikmicro Condor CQ50L hat ebenfalls vier Bedienungstasten in einer Ebene.

Die Menügestaltung der Condor- und der Falcon-Serie unterscheidet sich im Aufbau und in der Farbe, für meinen Geschmack ist die der Falcon-Serie etwas übersichtlicher, aber beide lassen sich nach kurzer Einarbeitung einfach und schnell bedienen. Die automatische Kalibrierung wird bei beiden Geräten geräuschlos durchgeführt.

Stromversorgung

Beide Gerät nutzen als Energiequelle einen auswechselbaren, kompakten Standard-Akku der Baureihe 18650, der für das Hikmicro Falcon mit 5 Stunden und für das Condor mit 4 Stunden Laufzeit angegeben ist. Eine längere Laufzeit erreicht man, in dem man den im Lieferumfang enthaltenen zweiten bzw. beim Condor zweiten und dritten Akku mitführt.

Das Laden ist mit USB-C-Kabel sowohl im Gerät wie auch in der Ladeschale möglich. 18650-Akkus gibt es übrigens auch günstig von verschiedenen Herstellern.

Nach meinen beruflichen Erfahrungen mit optischen Geräten und deren Akkus kann man von den vom Hersteller angegebenen Laufzeiten mindestens 20% abziehen.

Ich habe beim Hikmicro Falcon FQ50 bei aktivem Netzwerk, durchgängiger Nutzung und häufigen Foto- und Videoaufnahmen beim Ansitz bei einer Aussentemperatur von ca. 12 Grad eine Laufzeit von knapp 4 Stunden mit einem Akku erreicht.

Bildqualität

Wie ich bereits eingangs schrieb – Bildvergleiche von Wärmebildgeräten lassen sich zuverlässig nur an den Geräten selbst beurteilen. Durch das Fotografieren oder Filmen mit dem Gerät selbst und der Kompression beim Hochladen ins Internet gehen viele Details verloren.

Beide Geräten haben dem aktuellen Stand der Technik entsprechend eine hervorragende Bildqualität.

Sonstige Features

Beide Geräte verfügen über internen Speicher mit der Möglichkeit, Fotos und Videos aufzunehmen, sowie eine Anbindung an die Hikmicro Sight App. Das Falcon wird mit einem Köfferchen, Tragegurt, Handschlaufe und Neoprentasche geliefert, das Condor nur mit Handschlaufe und Neoprentasche. Das Ein- und Auspacken darin ist etwas fummelig für meinen Geschmack.

Der Objektivdeckel ist beim Condor aus Gummi, wird von einer Kordel gehalten und kann mittels integriertem Magnet an der Handschlaufe angedockt werden. Mir ist diese Lösung wesentlich angenehmer wie der Hartplastikdeckel bei Falcon und Thunder.

Der Bildschirm des Condor schaltet sich bei Schräglage automatisch ab – ein Feature, das man auch von Zielfernrohren kennt. Beim Falcon muss man dazu kurz auf die Powertaste drücken.

Mein Fazit

Bei identischen Werten von Sensor und Display unterscheiden sich die beiden Kameras in Sachen Bildqualität nicht. Das neue Condor ist etwas lichtschwächer und hat mit 3.0 eine etwas größere Grundvergrößerung, wobei aber 2.8 im Display angezeigt wird. Bemerkbar macht sich der Gewichtsunterschied von knapp 200g – bei der Pirsch freut man sich über jedes Gramm weniger, was man mitschleppen muss.

Die Entfernungsschätzung nachts auf freiem Feld ist nicht einfach – da ist das Condor mit seinem Entfernungsmesser, der bis 1000m misst, ideal geeignet. Für den Ansitz an der Kirrung im Wald – hier wird man die Versionen mit 25 oder 35 mm-Objektiv bevorzugen – reicht meines Erachtens die Falcon-Serie ohne Entfernungsmesser.

Hikmicro Condor CQ50L Hikmicro Falcon FQ50
Erfassungsbereich 2600 m 2600 m
Größe 197x60x95 mm 201x78x68 mm
Gewicht betriebsbereit 450g 636g
Objektiv 50 mm / F1.0 50 mm / F0.9
Vergrößerung 3.0 2.6
Auflösung Sensor 640×512, 12µm 640×512, 12µm
NETD < 20mK < 20mK
Betriebszeit 4 Stunden 5 Stunden

Fex Ott, November 2023

 

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Hikmicro Falcon FQ50 vs Pulsar Helion 2 XP50

Zwei Wärmebild-Spotter im Vergleich*

Nach ausführlichem Vergleichen hatte ich im Juli 2023 mein bis dahin genutztes Wärmebild-Vorsatzgerät Dedal 380 gegen ein Hikmicro Thunder TQ50C 2.0 getauscht – das detailliertere Bild und das bessere Energiemanagement haben dafür den Ausschlag gegeben. Als Spotter habe ich weiterhin das Pulsar Helion 2XP50 (das es mittlerweile als PRO gibt) genutzt. Allerdings habe ich schon nach wenigen Ansitzen festgestellt, dass das Bild des Hikmicro Thunder Vorsatzgerätes dem des Pulsar Helion Spotters deutlich überlegen war: während ich durch den Spotter das im Blickfeld befindliche Stück nur als Rehwild ansprechen konnte, erkannte ich beim Blick durch das Zielfernrohr deutlich mehr Details, ich konnte sogar die Rosen und Stangen und somit das Geschlecht erkennen. Grund genug also, auch meinen bisherigen Spotter einem Vergleich mit einem aktuellen Gerät zu unterziehen.

*Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich nicht um einen Vergleich zweiter Geräte derselben Leistungsklasse handelt. Solche Vergleiche gibt es im Internet an anderer Stelle zur Genüge – hier geht es um den praxisbezogenen Vergleich zwischen neuen und schon länger auf dem Markt befindlichen Modellen und der Frage, ob es sich aus Leistungsgründen lohnt, sein vorhandenes Gerät gegen ein neues Gerät zu tauschen. Ein dem Hikmicro Falcon vergleichbares Gerät wäre sicherlich das Pulsar Telos.

Wer sich heute erstmals eine Wärmebild-Kamera anschafft, ist sicherlich gut beraten, ein aktuelles Modell zu erwerben. Für alle anderen, die bereits ein älteres Modell besitzen, stellt sich hingegen die Frage, ob sich ein Gerätewechsel lohnt. Finanziell ist der Umstieg sicherlich ein Verlustgeschäft, kosten doch aktuelle Top-Geräte oft grade mal die Hälfte dessen, was ihre Vorgänger noch vor wenigen Jahren gekostet haben.

Unabhängig von geschriebenen Texten und darin veröffentlichten Bildern und Filmen zum Thema Wärmebild  sollte man die in Frage kommenden Geräte immer selbst in Augenschein nehmen. Zum einen, weil insbesondere die in den Printmedien gedruckten oder im Internet gezeigten, durch das Gerät oder über das Zielfernrohr aufgenommenen Bilder nie die Qualität erreichen, die die Geräte in Wirklichkeit bieten. Zum anderen, weil jeder Jäger Wert auf andere Eigenschaften legt – beispielsweise die Bedienung der Geräte, die Art der Montage oder auch nur das optische Erscheinungsbild.

Oftmals werden zum Vergleich der optischen Leistungen die Foto- oder Filmaufnahmen herangezogen, die man mit Geräten selbst anfertigen kann. Dabei sollte man aber bedenken, dass die letztendlich in den Medien gezeigten Ergebnisse softwareabhängig sind und einem vielfältigen Kompressionsprozess unterliegen, bis sie beim Betrachter ankommen. Grundsätzlich kann man für alle Geräte sagen, dass das „Live-Bild“ deutlich detailreicher und schärfer ausfällt.

Die  Wärmebildkameras Pulsar Helion 2 XP50 (oben) und Hikmicro Falcon FQ50 (unten). 

Erscheinungsbild, Tastenanordnung und Menüführung

In Größe, Länge und Gewicht und auch im Aufbau unterscheiden sich die beiden Wärmebildkameras deutlich. Das Hikmicro Falcon FQ50 ist rund, hat einen größeren Durchmesser, ein größeres Okular, eine runde Augenmuschel, ist etwas schwerer und liegt mir persönlich besser. Das Plusar Helion 2 XP50 hingegen ist quadratisch und schlanker, fügt sich aber nicht so gut in die Hand ein. Die assymetrisch geformte Augenmuschel hat den Nachteil, dass man sie nach dem Aufnehmen des Gerätes immer wieder in die richtige Position drehen muss.

Die Tasten sind bei beiden leicht erreichbar auf der Oberseite angeordnet. Beim Hikmicro Falcon FQ50 sind die vier Tasten unterschiedlich geformt, beim Plusar Helion 2 XP50 sind alle rund, haben aber unterschiedliche Symbole eingeprägt, um auch im Dunkeln erkennen zu können, welche man gerade bedient. Hier gefällt mir die klare Form beim Hikmicro Falcon FQ50 besser, das ist aber sicherlich Geschmackssache.

Das Hikmicro Falcon FQ50 verfügt über drei Bedienungstasten sowie eine Ein/Ausschalttaste, die hintereinander angeordnet sind.

Das Pulsar Helion 2 XP50 hat eine Bedientaste mehr, nämlich vier, und eine seitlich abgesetzte Ein/Ausschalttaste.

Bei beiden Wärmebildgeräten ist auch das Menü ähnlich aufgebaut und lässt sich nach kurzer Einarbeitung einfach und schnell bedienen. Beim Hikmicro in orange, beim Pulsar in blau abgesetzt.

Stromversorgung

Das Hikmicro Falcon FQ50 nutzt als Energiequelle einen auswechselbaren, kompakten Standard-Akku der Baureihe 18650, der mit 7 Stunden Laufzeit angegeben ist. Eine längere Laufzeit kann man aber leicht erreichen, in dem man den im Lieferumfang enthaltenen zweiten Akku mitführt. Das Laden ist mit USB-C-Kabel sowohl im Gerät wie auch in der Ladeschale möglich. 18650-Akkus gibt es auch günstig von verschiedenen Herstellern.

Das Pulsar Helion 2 XP50 wird mit dem systemeigenen, wechselbaren IPS-Akku mit einer Laufzeit von 8 Stunden betrieben. Die dafür notwendige Ladeschale ist im Lieferumfang enthalten. Der Wechselakku passt sich ergonomisch gut ins Gerät ein, ist aber relativ groß und schwer. Wer einen zweiten Akku möchte – was empfehlenswert ist – muss dafür ca. 100 € investieren.

Nach meinen beruflichen Erfahrungen mit optischen Geräten und deren Akkus kann man von den vom Hersteller angegebenen Laufzeiten mindestens 20% abziehen.

Bildqualität

Wie ich bereits eingangs schrieb – Bildvergleiche von Wärmebildgeräten lassen sich zuverlässig nur an den Geräten selbst beurteilen. Durch das Fotografieren oder Filmen mit dem Gerät selbst und der Kompression beim Hochladen ins Internet gehen viele Details verloren.

Das Hikmicro Falcon FQ50  verfügt erwartungsgemäß gegenüber dem  Pulsar Helion 2 XP50  über einen größeren Kontrastumfang, eine bessere Detailzeichnung und das Bild ist insgesamt heller.

Sonstige Features

Beide Geräte verfügen über internen Speicher mit der Möglichkeit, Fotos und Videos aufzunehmen, sowie eine Anbindung an eine App. Das Pulsar Helion 2 XP50 wird mit einer stabilen Tasche geliefert, das Hikmicro Falcon FQ50 mit einem Neoprenüberzug.

Mein Fazit

Erwartungsgemäß hat das Hikmicro Falcon FQ50 in Sachen Bildqualität durch den größeren Sensor eindeutig die Nase vorn. Man sollte aber nicht ausser Acht lassen, dass die Bildqualität des Pulsar Helion 2 XP50 immer noch sehr gut ist. Wer dieses Gerät besitzt, wird sich sicherlich schwertun, den finanziellen Verlust beim Umstieg in Kauf zu nehmen.

Hikmicro Falcon FQ50 Pulsar Helion 2 XP50
Erfassungsbereich 2600 m 1800 m
Größe 201x78x68 mm 242x75x60 mm
Gewicht betriebsbereit 636g 500g
Objektiv 50 mm / F0.9 50 mm / F1.0
Auflösung Sensor 640 x 512 640×480

Fex Ott, Oktober 2023

KategorienJagdspezi

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