Testbericht vom InfiRay Xeye CH50 Vorsatzgerät

Neulich rief mich Frank von der Firma Jagdspezi an, ob ich nicht das InfiRay Xeye CH50 Vorsatzgerät im Revier testen möchte, um Ihm meine neutrale Meinung zu diesem Gerät zu geben.

Das traf sich gut, weil wir passend am kommenden Wochenende ins Hunsrückrevier nahe Kastellaun fahren wollten, um den Sauen auf die Schwarte zu rücken.

Ich habe natürlich sofort zugesagt und zwei Tage später war es so weit, Frank hatte mir das Paket geschnürt und sofort zugesendet.

Das Xeye CH50 ist für die meisten Zielfernrohre konzipiert, es unterstützt die 2- und 4-fache digitale Vergrößerung des Bildes, ohne die Zielgenauigkeit zu beeinträchtigen, wenn sie an der Tagesoptik montiert ist. Es ist klein, handlich, ohne viel Schnickschnack und es hat eine Fernbedienung, was das Handling noch einfacher macht.

Auf meiner Sauer 80, Kaliber 7×64, habe ich das variable Glas von DDoptics das Nachtfalke V6 2,5 – 16×42. Das CH50 passte dank dem SmartClip–Adapter sofort auf das Glas.

Dies hat den Vorteil, dass mit der vorhandenen Tagesoptik geschossen werden kann, einschließlich des vorhandenen Absehens und dem eingestellten Augenabstand. Mit dem CH50 Vorsatzgerät kann ich sogar ohne weiteres die variable Vergrößerung des ZF nutzen.

 

 

Auf geht’s. Nach dreistündiger Fahrt endlich an der Hütte angekommen, erwartete uns schon der Jagdaufseher mit der Nachricht, dass die Schweine im Weizen wären.

Also ging es sofort raus ins Revier für die ersten Testschüsse. In 100m auf einer Scheibe ein Wärmepflaster angebracht, kleinste Vergrößerung gewählt (2,5-fach). Eine Nullstellung ist nicht notwendig. Das CH50 mit dem Klemmadapter einfach auf die Tagesoptik montieren und schon kann‘s losgehen

Der erste Schuss saß schon mal recht passabel im Pad. Neues Pad aufgeklebt und danach 3 Schuss in Folge abgegeben. Das Trefferbild konnte sich ohne weiteres sehen lassen. Was will man mehr.

Da ich im Hunsrück überwiegend auf Schwarzwild jage, ging es in der Dämmerung raus ins Revier. Das CH50 war schon auf dem ZF montiert, Akkus waren aufgeladen, etwas Proviant verstaut, Zielstock gepackt und ab gings. Nach kurzer Fahrt querte vor uns eine kleine Rotte den Feldweg zwischen einem Raps- und einem Weizenfeld, um sich dort niederzulassen. Leise raus aus dem Wagen, Waffe durchladen und vorsichtig ans Feld heranpirschen. Dank der schnurlosen Fernbedienung entfiel das Herumtasten am Gerät und ich konnte es aus der Tasche heraus einschalten. Bereits nach wenigen Minuten gewöhnt man sich an die Bedienung und kommt mit dem Gerät super klar. Das Handling ist absolut einfach.

Auf einer Treckerspur im Weizen haben wir die Rotte auf 80 m ausgemacht. Nach kurzem ansprechen war klar, keine führenden Bachen dabei und ich ließ die Kugel fliegen.

Dank dem Ultraklar-Modus konnte ich genau sehen wo die Kugel abgekommen war und die Sau nach kurzer Flucht lag. Auch die übrige Rotte konnte ich weiterhin gut in der Optik sehen, aber zu einem zweiten Schuss reichte es nicht mehr, weil der Bewuchs es nicht zuließ .

Der Schuss saß sauber in der Kammer und der Überläufer verendete nach ca. 10m Flucht auf einer angrenzenden Wiese.

Nachdem ich den Überläufer versorgt hatte, pirschte ich noch an einem kleinen Waldstück entlang. Auf einem unserer Wildäsungsflächen standen mehrere Stücke Schwarzwild. Entfernung ca. 100 m. Bodennebel zog auf, war es doch die letzten Tage sehr warm gewesen, dazu etwas Landregen und schon standen die Sauen im Nebel. Ich dachte schon ans Abbrechen, aber ein Blick durch mein Glas ließ mich verharren. Was war das? Wo war der Nebel? Ich hatte ein klares Bild von der Schneise vor mir, keinerlei Eintrübung, aber eine Rotte Sauen gut sichtbar. Also langsam etwas näher ran, ab und zu ein Blick durch die Optik und die brechenden Sauen waren ganz klar vor mir im Glas zu sehen. Wiederum angestrichen und angesprochen, alles passte, doch halt… was war das? Ein kleiner Zweig war sichtbar im Glas und hätte sicher Probleme bereitet, wenn ich abgedrückt hätte. Also 10 m weiter gepirscht und nun hatte ich ein freies Sicht- und Schussfeld. Kein tragendes oder führendes Stück dabei und so konnte ich ein zweites Mal fliegen lassen. Ganz klarer Kugelschlag war zu hören, aber auch dank dem CH50 im Nebel gut zu sehen.

Die Sau lag im Feuer auf 80 m. Der Schuss hatte die Kammer voll getroffen.

Zwei Stücke Schwarzwild an einem Abend fand ich schon enorm. So konnte es weiter gehen.

Da man mir das erweiterte Batteriefach nebst 2 Ersatzakkus mitgeschickt hatte, hätte ich bis zu 7 Std weiter pirschen können.

 

 

Fazit:

Die Anschaffung des CH50 lohnt sich auf jeden Fall für jeden passionierten Schwarzwildjäger. So ein gestochen scharfes Bild selbst bei Nebel kannte ich bis dato nicht. Ich bin von dem Gerät absolut begeistert. Die Kombination aus Leistung, Kompaktheit und Preis ist für mich fast unschlagbar. Auch der Stromverbrauch hielt sich dank der Erweiterung in Grenzen.

Gruß und Waidmannsheil vom Sebastian aus Wesel