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Testbericht Wärmebildvorsatzgeräte ( TQ50, Luchs-1, Merlin-50 / CH50 V2, Krypton XG50 )

Vergleich von Wärmebildvorsatzgeräten:

Thunder TQ50, Luchs-1, Merlin-50 / CH50 V2 und XG50 Krypton

Wir können nun aus wochenlanger Praxiserfahrung, ebenso zahlreichen Beratungsgesprächen und etlichen Test & Vergleichen berichten.

Ganz sicher ist zu sagen, dass ein jedes Gerät seine Stärken und Schwächen hat. Ebenso gibt es von der Ausstattung und der Handhabung Unterschiede. Vieles kann nur nach dem eigenen Auge und Geschmack sowie der Qualitäts- und Preisvorstellung entschieden werden. Im besten Fall beurteilt Ihr die Geräte im direkten Vergleich selber… aber hier gibt es von uns schon mal einen Vorgeschmack und Hilfestellung zu den einzelnen Modellen.

 

 

Der Newcomer „Hikmikro Thunder TQ50“

Dieses Gerät hat 2 kleinere Brüder, dass beliebte TH35C und TE19C die beide sehr gut funktionieren. Nun ist der Preis-Leistungsbewusste Hersteller auch in der Premiumklasse zu finden und macht es seinen Mitbewerbern enorm schwer!!

Es ist ein Vorsatzgerät, welches fast keine Wünsche offen lässt, denn die Bildqualität, Ausstattung, Handhabung und Preis/Leistungsgestaltung ist ganz weit vorne.

Das Gerät hat einen großen Detektor und arbeitet mit einer 640 / 512er Auflösung. An der Tageslichtoptik kann ich wegen der 50er Objektivlinse problemlos bis 10-fach vergrößern und behalte ein sehr stabiles, detailreiches Bild. Dieses Gerät hat einen integrierten Arbeitsspeicher und ermöglicht die Dokumentation von Bildern und Videos. Die Handhabung ist durch die gut spürbaren Drückknöpfe nach einer kurzen Gewöhnungszeit sehr einfach und daher leicht zu bedienen. Auch die Fokussierung vom Objektiv ist keinerlei Schwierigkeit, da ein griffiges Fokussierrad an einem kurzen und kompakten Gerät montiert wurde. Bei der Akkuversorgung wird mit CR123 Akkus gearbeitet, diese halten das Gewicht möglichst gering und bieten ausreichend Leistung für minimal 2 Stunden. Beim ersten Montieren und Probeschießen passte die Treffpunktlage ohne jegliche Korrektur mehr als optimal, auch im weiteren Verlauf und nach nun etlichen Jagdlichen Einsätzen gab es nie Probleme mit der Präzision.

Einzig was uns an dem Gerät nicht ganz so gefällt, ist dass der Monitor nicht separat ausgerichtet werden kann und man mit dem großen Objektiv nicht auf jeder Waffe Platz findet.

Unser Fazit fällt klar positiv aus! Ein alternatives Gerät in der Leistungsklasse und mit der Ausstattung gibt es zu einem besseren Preis-Leistungsverhältnis aktuell nicht. Ganz klare Empfehlung von uns. Auch in Punkto Service sind wir bei dem Hersteller sehr positiv überrascht, alles wurde innerhalb von Tagen Kundenorientiert geklärt!!!

 

 

Das deutsche Modell „Liemke Luchs-1“

Bisher kannte man aus dem Hause Liemke die Merlin Reihe, Geräte aus China. Jetzt kommt ein ganz Neues und aus eigener Herstellung stammendes Gerät welches für Furore sorgt.

Der Luchs-1 ist ein äußerst robustes Gerät, welches sofort durch sein Alu-Gehäuse und Wertigkeit ins Auge fällt. Auch die Bedienung ist Weltklasse und kaum einfacher bei einem Gerät zu verwirklichen. Sowohl die oberen Druckknöpfe wie auch der seitliche An/Standby/Aus -Schalter sind blind zu bedienen und auch ohne Probleme mit Handschuhen zu erfühlen. Die Bildqualität hat überrascht und hält mit allen anderen Geräten der Premiumklasse bis zu einer Entfernung von ca. 120m mit. Durch das Sehfeld von unglaublichen 22m ist es dementsprechend vor allem optimal für Jäger mit einem Wald/Feld Revier-Mix. Der integrierte Akku lässt sich problemlos vom Netz oder Powerbank laden und hat eine äußerst lange Laufzeit, die bis zu 9 Stunden anhält. Ein Integrierter Arbeitsspeicher, verschiedene Einstellmöglichkeiten und die individuelle Belegung der Tastenfunktionen lassen das Gerät ebenfalls sehr gut dastehen. Auch hier haben wir das Gerät ausgepackt und auf Anhieb eine sehr gute Schussleistung erzielt. Bis heute hat kein einziger Kunde über uns eine Reklamation eingereicht, dass Gerät hält was es verspricht… Made in Germany !

Was uns an dem Gerät nicht ganz gefallen hat ist die Detailerkennung auf erhöhte Entfernung sowie Vergrößerungsmöglichkeiten über die Tagesziehloptik. Das war mit der 35er Objektivlinse aber auch nicht zu erwarten. Der Preis ist wie wir finden fair und das Gewicht leider dem Material geschuldet etwas schwerer.

Unser Fazit zu dem Gerät fällt sehr gut aus ! Gerade wer ein robustes und einfaches Gerät für die normale Schussentfernung sucht, der ist genau richtig mit dem Luchs-1 ausgestattet.

 

 

Das Liemke Merlin-50 / Infiray Ch50 V2

Der Hersteller Infiray ist seit Jahren in der Materie und Herstellung von jagdlich genutzten Wärmebildgeräten aufzufinden. Zahlreiche Importeure labeln Iray Geräte und verkaufen diese unter eigenem Namen. Es ist ein chinesischer Hersteller, der sein Handwerk versteht und weltweit über Jahre bekannt ist.

In unserem Test hatten wir das Merlin-50 von Liemke, dieses Gerät haut eigentlich jeden Interessenten vom Hocker… Es ist ein kompaktes Gerät mit simpler Handhabung und faszinierender Bildqualität. Die Detailerkennung und Möglichkeit mit der Tagzieloptik hoch zu vergrößern ist absolut überzeugend! Man erwischt sich immer wieder die Distanz falsch eingeschätzt zu haben, da die Wärmesilhouette so real und detailgetreu aussieht. Auch die Option von CR123 Akkus auf 16650er Akkus zu wechseln ist sehr praxisorientiert! Persönlich empfinde ich die direkte Aufnahme von Adaptern ohne Zwischenring als optimal, dass M52 Gewinde am Gerät passt direkt an jeden handelsüblichen Adapter. Sehr angenehm ist zudem das außenliegende Fokussierrad, man muss sich nicht verrenken, um im Anschlag die Schärfeneinstellung zu betätigen!  Zwar sind wir bei diesem Modell nicht so technisch ausgestattet wie bei den anderen Modellen, jedoch ist das Merlin-50 / CH50 V2 dafür gebaut, wofür es auch eingesetzt werden soll. Ein faszinierendes Vorsatzgerät welches es in der Bildqualität kaum zu schlagen gelingt. Weiter ist es mit dem Luchs-1 zusammen das einzige Gerät, welches die Möglichkeit bietet, mehrere Waffen Profile zu speichern. Dieses Modell eignet sich auch recht gut zum Beobachten, es erfüllt jedenfalls die Dual-Use Vorstellung mit einer großen Okularlinse, wodurch der schnelle und gute Einblick möglich ist. Bei unserem „Out of the Box Test“ gab es auf Anhieb eine hervorragende Treffpunktlage, mit der wir sofort auf dem Wärmepad lagen. Wir können klar behaupten das dieses Gerät für denjenigen der keine Aufnahmemöglichkeit und ein technisch einfaches aber ausgereiftes Gerät benötigt aber eines der aktuell besten und meist gewählten Modelle möchte. Das Merlin50 / CH50V2 als Gesamtpaket sucht in Punkto Bildqualität, Handhabung und Preis/Leistung seines gleichen!

 

Zu diesem Gerät gibt es nicht viele Punkte die unangenehm aufgefallen sind, wenn wir auf hohem Niveau stöhnen wollen, dann vielleicht dass es keinen internen Arbeitsspeicher hat und evtl. Das die Helligkeit nur in 4 Stufen zu beeinflussen ist.

Zu diesem Gerät gibt es eine klare Anschauempfehlung, es wäre fahrlässig dieses Modell bei einem Einstiegspreis von ca. 3450 Euro zu ignorieren. Uns hat Der Merlin / CH50 V2 überzeugt und die Vielzahl unserer Besucher die einen Test und Vergleich durchlaufen kommt es zum gleichen Ergebnis bzw. Eindruck.

 

 

Das bewährte und beliebte „Pulsar Krypton XG50“

Jeder der über ein Wärmebildgerät nachdenkt, kommt nicht an dem Hersteller Pulsar vorbei! Es sind seid eh und je absolut beliebte Geräte und haben meist erhebliche Lieferschwierigkeiten aufgrund der großen Nachfrage!

Das Krypton XG50 ist bereits ein paar Tage länger bekannt wie die anderen 3 Kontrahenten, daher fällt es uns allerdings auch sehr leicht eine überzeugende Kaufempfehlung auszusprechen. Wenn man so möchte, ist es eine nahezu eierlegende Wollmilchsau und hat in seiner Ausstattung und Lieferumfang kaum einen Mitbewerber, der das Wasser reichen kann. Nicht nur der integrierte Arbeitsspeicher und die vielen individuellen Einstellmöglichkeiten (Helligkeit und Kontrast in 20 Stufen, 4 Wetter-Modis sowie 9 Farbmodis…) sondern als besonderen Plus Punkt empfinden wir die kostenlose Update Möglichkeit die der Hersteller seinen Kunden zur Verfügung stellt. Ein Gerät, welches ein gewisses Alter erreicht hat, ist somit immer noch auf dem aktuellen Software Stand was letztendlich die Geräte nicht nur Kundenorientiert sondern auch Wertstabil ausfallen lässt!!! Ein externer Akku, der über ca. 7 Std. Betriebszeit erlaubt kann im Ernstfall schnell gewechselt werden oder im Problemfall ohne einschicken des Gerätes getauscht werden. Durch den benötigten Reduktionsring kann der Monitor sofort schön mittig ausgerichtet werden, dass wir unser Absehen genau mittig des Monitors erblicken. Mit der Präzision des Gerätes gab es noch nie Schwierigkeiten, mit Werkseitigen Einstellungen lag bis lang fast jedes Gerät sehr nah am gewollten Treffpunkt, im Äußersten fand eine letzte (einfache) Korrektur statt und die Genauigkeit ist stets Wiederkehrgenau.

 

An einem Krypton gibt es nicht viel zu meckern, manch ein Interessent meint, dass ein zu schwerer/großer Akku verbaut ist, ja dass kann für ein Vorsatzgerät sicher so sein. Allerdings ist die Wechselmöglichkeit zu Handgeräten (Helion und Accolade) wiederum ein Vorteil. Die Druckknöpfe hätten für mich etwas größer oder Herausstehender sein können, allerdings bezeichne ich das als Schönheitsfehler.

Unser Fazit zum Krypton ist durchweg positiv. Es ist das teuerste Gerät aus diesem Test, allerdings überzeugt es ohne Wenn und Aber in der Praxis. Es ist von allen Geräten mit seinen Einstellungs- und den technischen Möglichkeiten den Mitbewerbern weit voraus und glänzt im Zusammenspiel einer modernen App! Das Krypton passt nahezu auf jede Waffe und ist für denjenigen der ein technisches Qualitätsprodukt mit Wertstabilität sucht genau die richtige Entscheidung.

 

 

Gesamtes Fazit zu den Geräten allgemein:

Ich hoffe ihr konntet mit unserer Beschreibung und den Praxiseindrücken etwas anfangen. Grundsätzlich lest Ihr zu jedem Produkt gewisse Vor- und Nachteile und leider kommt es bei jedem Gerät auf den eigenen Geschmack und Auge des Nutzers an. Die Geräte stammen alle aus dem Premiumbereich und mit jedem Modell kann große Freude und Begeisterung entstehen. Ich könnte den Testbericht locker 3x so lang ausfallen lassen und hätte noch reichlich zu erzählen… allerdings möchten wir niemanden beeinflussen und sprechen daher lediglich die Fakten und unsere Einschätzung an. Die Ehrlichste Beratung bekommt Ihr IMMER in einem eigenen Test und Vergleich, daher gehen wir auch den Aufwand und bieten 3 Anlaufpunkte in Deutschland an wo nicht nur diese, sondern ca. 50ig weitere Nachtsicht- und Wärmebildgeräte zur Auswahl stehen. Es sind immer teure Anschaffungen, ob 500 oder 5000 Euro, Ihr sollt Euer Geld nur für die Wahl an Gerät ausgeben, mit dem Ihr am besten zurechtkommt und größtmögliche Freude habt!!!

 

Hier erkennt man gut den direkten Vergleich in Bezug auf die Größe der Geräte.

Man Sieht gut wie unterschiedlich groß die Okular und Objektivlinsen sind

 

 

Die Präzision hat mit allen Geräten „Out of the Box“ sehr gut funktioniert. Es wurde ein ganz normaler Smart Clip Adapter zur Adaption verwendet.

 

Nachdem Ihr nun unsere Meinung zu den Geräten mit ihrem Vor – und Nachteilen lesen durftet. Hier abschließend noch einmal alle nackten Daten zum Vergleichen und Gegenüberstellen in einer Tabelle.

 Datenblatt Vergleichstabelle

  TQ50C Luchs-1 Merlin50/CH50V2 Krypton
Sensor UFPA VOx VOx VOx
Pixel Größe 12um 12um 12um 12um
Auflösung Sensor 640×512 640×512 640×512 640×480
NETD <35mk 50mK <40mK <25mk
Linsen Größe 50mm 35mm 50mm 50mm
Sehfeld 100m 15,4m 22m 15,5m 15,4
Bildrate 50Hz 50Hz 50Hz 50Hz
Monitor OLED 1024×768 OLED 1024×768 OLED

1024×768

AMOLED

1746×1000

Reichweite 2500m 1750 2500m 2300m
Batterie Laufzeit 3 Std 9 Std 3 Std 7 Std
Akkusystem CR123A Intern CR123A / 16650 IPS7
Videoaufnahme JA JA NEIN JA
Ladestecker USB-C USB-C USB-C Micro USB
Staubschutz lvl IP67 IP67 IP66 IP67
Gewicht ohne Akku 487g 580g 480g 475g
Waffen Profile 1 4 4 1
Fernbedienung NEIN NEIN JA JA
Kalibrierung Automatisch und manuell Automatisch Automatisch Automatisch und manuell
Unser Fazit Echte Konkurrenz Gewohnt gut Sinnvolle Weiterentwicklung Bekanntes Konzept mit Top Leistung
Preis / Leistung Top Passend Herausragend Sehr Gut
Bildqualität Gut Gut im Nahbereich Beste aufm Markt Super Klar und genau
Streukreis (Schussleistung) Sehr Gut Sehr Gut Sehr Gut Sehr Gut
Qualitätseindruck In Ordnung Sehr Hochwertig In Ordnung Gewohnt Gut
Empfohlenes Einsatzgebiet Feld Wald > Feld Feld Feld

Wir danken für Euer Interesse und das Lesen unseres Berichtes! Bleibt alle gesund und für 2022 viel Anblick und Waidmannsheil.

Bei Fragen oder Wünschen, Beratung, Test oder Vergleichsterminen meldet Euch gerne

Euer Team Jagdspezi

Bielefeld – Nordrhein-Westfalen

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05202-1509214 / info@jagdspezi.com

 

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Pulsar Axion Key XM 30 – Testbericht vom Jäger für den Jäger !!!

Pulsar Axion Key XM 30 – Testbericht

 

Nachdem ich im Frühjahr 2019 das Pulsar Accolade XP 50 testen durfte, war ich sehr begeistert von der Wärmebildtechnik und war auf der Suche nach einer eigenen bezahlbaren Wärmebildkamera. Im Internet fand ich einige Angebote, die preislich um die 1.000 € lagen. Dabei fragte ich mich, was diese preiswerten Geräte im Vergleich zu den wesentlich teureren Geräten leisten können. Da ich bereits Erfahrungen mit Pulsar hatte, entschied ich mich dazu, das Pulsar Axion Key XM 30 auszuprobieren. Das Gerät wurde mir freundlicherweise von Frank Kleimann von der Firma Jagdspezi zur Verfügung gestellt. So viel vorweg, ich habe ihm die Kamera nach vier Wochen abgekauft.

 

Jagdliche Einsatzbereiche einer Wärmebildkamera

Die Einsatzmöglichkeiten einer Wärmebildkamera sind wesentlich vielfältiger, als manch einer denken mag. Das Gerät hat sich bei mir als festes Werkzeug etabliert und gehört genauso zur Standardausrüstung wie die Waffe und das Fernglas. Dabei habe ich im Laufe des Jahres unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten getestet.

Der Haupteinsatzbereich ist auch bei mir die Nachtjagd. Auf den Feldern brechendes Schwarzwild kann schnell von der Straße aus erkannt und dann entweder auf einem Wechsel abgepasst oder angegangen werden. Dabei wird auf der Koppel stehendes Rehwild ebenfalls erkannt und umgangen. Das spart Zeit und erhöht den Jagderfolg. Pirschen in der Nacht bringt allerdings oft Unruhe ins Revier. Daher hat es sich bei uns bewährt, eine Stelle mit einem guten Überblick zu wählen und von hier aus die Gewohnheiten des Wildes zu beobachten. Daraus lässt sich dann eine passende Strategie für den Ansitz ableiten.

Mittlerweile, wo das ganze Jahr über auf Sauen gejagt werden kann und permanent mit kleinen Frischlingen zu rechnen ist, besteht gerade in der Nacht die Gefahr eines Fehlabschusses. Ich habe es im Frühjahr erlebt, dass ich mit dem Fernglas zwei Überläufer ausmachte. Der Blick durch die Wärmebildkamera verriet mir, dass sich noch kleine Frischlinge im Unterholz befanden.

Bei Wildunfällen ist die Wärmebildkamera ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Sitzt ein krankes Stück in der Vegetation im Wundbett, ist es auch mit der Taschenlampe nur schwer zu finden. Dank der modernen Technik können diese Stücke schneller gefunden und zeitnah von ihren Leiden erlöst werden.

Wer mag, kann die Technik auch bei der Jagd am Tag verwenden, denn das Gerät funktioniert nicht nur in der Nacht. Ist die Umgebung aufgewärmt, werden nur die Kontraste nur etwas geringer. So ist es beispielsweise möglich Rehwild im hohen Gras oder an Waldkanten ausfindig zu machen und es dann mit dem Fernglas anzusprechen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und je nach Revier sehr unterschiedlich. Möglich ist es beispielsweise auch im Niederwildrevier festzustellen, ob ein Fuchsbau befahren ist, oder es können Hasen gezählt werden. Wofür jeder seine Wärmebildkamera einsetzen mag, obliegt jedem selbst.

 

Das Gerät

Die technischen Daten von dem Gerät kann jeder im Internet nachlesen. Allerdings handelt es sich dabei um Laborwerte, die sich so in der Praxis nicht widerspiegeln lassen.

Mein Hauptkriterium für den Kauf dieser Kamera war die hohe Erkennungsreichweite trotz des niedrigen Preises. Pulsar gibt die Reichweite mit 1.300 m an. Diesen Wert kann ich bedingt bestätigen. Auf einer Entfernung von über 1 km werdet ihr nur einen kleinen weißen Punkt sehen, sodass ihr wisst, dass da etwas ist. Mehr dann aber auch nicht. Die Ansprache einer Sau würde ich auf einer Entfernung von 300 m bis maximal 500 m bei etwas Übung für realistisch halten. Die dichteste Entfernung, auf der ich an einer Sau mit dem Gerät dran war, betrug etwa 15 m. Ist auf dieser Entfernung das Gerät über das Fokussierrad am Objektiv und dem Dioptrienausgleich am Objektiv gut eingestellt, ist an der Sau jede einzelne Borste erkennbar.

 

Entfernung Erkennung
0 – 50 m gestochen scharfes Bild
50 – 150 m Tierart erkennbar
150 – 300 m Tierart aus Bewegung erkennbar
ab 300 m Tierart nicht erkennbar; „weißer Punkt“

 

 

Die Grundvergrößerung des Gerätes beträgt 2,5. Durch zoomen kann das Gerät bis auf 10 fach verstellt werden. Der Nachteil daran ist, dass das Bild dann verpixelt dargestellt wird. Das ist in etwa so, als wenn man sich sehr weit in ein Foto hinein zoomt. Bis 5 fach kann daraus immer noch für das Ansprechen ein Vorteil entstehen, die 10 fache Vergrößerung halte ich für unbrauchbar. Das Sehfeld wird mit 128 m/ 1000 m angegeben, was in etwa auch dem Sehfeld eines guten Fernglases entspricht. Beim Überblicken von großen Flächen drehe ich das Gerät und kann so im Hochformat den Nah- und Fernbereich überblicken.

 

Mit der Größe einer Handfläche und einem Gewicht von 250 g ohne Akku stört das Gerät auch bei einer längeren Pirsch nicht. Zudem darf nicht vergessen werden, dass die Kamera in der Nacht das schwere Fernglas ersetzt und allein dadurch schon ein Gewichtsersparnis ist, was sich bei längeren Pirschgängen bemerkbar macht. Standardmäßig wird die Kamera mittels einer Schlaufe an der Hand wie bei einem alten Camcorder getragen. Ich bevorzuge allerdings einen separat erhältlichen Tragriemen, da ich so sicher bin, dass die teure Technik nicht verloren geht.

 

Der Akku des Gerätes hält etwa 4 Stunden. Der Vorteil an diesem Gerät ist, dass der Akku gewechselt werden kann und nicht nach Ende der Betriebsdauer mit Powerbank und Kabel gepirscht werden muss. Zudem werden Akkus mit zunehmendem Alter schwächer und bei Produkten mit fest verbauten Akkus sehe ich darin einen großen Nachteil. Ich beobachte durch das Gerät beim Ansitz sehr viel, um nichts zu verpassen und habe den Akku an einem normalen Abend nicht leer bekommen. Die Kamera startet innerhalb von wenigen Sekunden aus dem komplett ausgeschalteten Zustand in den Betriebsmodus. Wird die Kamera nicht benötigt, bleibt sie einfach ausgeschaltet und so wird ebenfalls der Akku geschont. Wer allerdings die ganze Nacht über jagen möchte, dem würde ich zum Kauf eines zweiten Akkus raten. Der im Lieferumfang enthaltene Akku kann über den microUSB-Anschluss an der Kamera selbst geladen werden. Für einen zweiten Akku bietet sich die ebenfalls separat erhältliche Ladeschale an, mit der gleichzeitig zwei Akkus für den Jagdeinsatz aufgeladen werden können.

 

Die Software beinhaltet 8 Farbmodi. Ich habe meistens den „White Hot-Modus“ aktiviert, bei dem das Wild weiß vor grauem Hintergrund dargestellt wird. Zum Augen schonen ist der rote Modus sehr interessant. Die anderen Modi nutze ich normalerweise nicht. Einen großen Nachteil von Wärmebildkameras sehe ich an dem hellen Display, welches die Augen direkt anstrahlt. Dadurch ist nach dem längeren Durchblicken, selbst im dunkelsten Modus, erst einmal nichts mehr zu sehen. Daher empfehle ich bei der Jagd mit der Wärmebildkamera entweder zu zweit jagen zu gehen oder je nach Landesgesetz eine Taschenlampe oder ein Vorsatzgerät zu verwenden.

 

Für den ein oder anderen ein Nachteil, die Kamera kann weder Videos und Fotos aufnehmen noch über Wifi das Bild auf einen externen Bildschirm übertragen. Vermisst habe ich es im Jagdeinsatz nicht, allerdings kann ich daher auch keine Bilder aus dem Jagdeinsatz zeigen.

 

Fazit:

Die Highend-Wärmebildkameras punkten mit einer hohen Detailerkennung auf großer Entfernung. So lässt sich Wild einfach und mit wenig Übung ansprechen. Da kann die Pulsar Axion Key XM 30 nicht mithalten. Dennoch lässt sich wenigstens die Wildart auch bei uns auf den großen Schlägen schnell bestimmen. Somit empfehle ich das Gerät jedem Jäger, der überlegt sich eine solche Technik anzuschaffen und kein Vermögen dafür ausgeben möchte. Meiner Meinung nach ist diese Wärmebildkamera im Preis-Leistungs-Verhältnis einfach unschlagbar.

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Testbericht Liemke Merlin 13

Welch eine Ironie, ein Kerl von 2m Länge testet für den Jagdspezi ein Vorsatzgerät was grad mal so groß wie ein handelsübliches Feuerzeug ist. Das Merlin 13.

Frank von der Firma Jagdspezi rief mich an und fragte mich, ob ich Bock hätte, mal ein „kleines“ Gerät für ihn zu testen, um ihm meine eigene Meinung dazu mitzuteilen.

„Na klar bin ich dabei, schick raus das Teil.“

Zwei Tage später kam das Päckchen mit dem Gerät bei mir in Kirtorf an und meine Vorfreude war groß, was man mir da wohl geschickt hatte.

Mein erster Gedanke als ich das Gerät ausgepackt hatte war: “Wie soll man denn mit dem Zwerg was sehen, geschweige denn was treffen“!?!

Zwei kleine Knöpfe als Bedienungseinheit, ein Smartclip-Adapter, beides zusammen „ Geclipt“ und schon war das Gerät auf dem Zielfernrohr montiert.

Am Abend ging es dann raus ins Revier, Sauen sollten im Weizen ihr Unwesen treiben und dem wollten wir Einhalt gebieten.

Vor Ort angekommen, die Waffe durchgeladen, das Merlin war montiert, ging es Richtung Weizenfelder. Vom Weiten waren die Sauen schon gut zu hören. Man muss jetzt nicht erwarten, dass das Gerät bis zu 1000m alles sehen wird, so ist es nicht, aber auf 80 – 100m ist es brauchbar, macht es einen guten Job. Glasklares Bild, keine Verzerrung, kein Schnickschnack und das für diese Größe. Aber zurück zu den Weizenschweinen.

Bis auf 50 m angepirscht, Zielstock aufgebaut, Waffe aufgelegt, das Gerät mit einem leichten Knopfdruck eingeschaltet und das Schwarzwild angesprochen. Es war eine Überläufer Rotte, die ziemlich eng zusammen stand. Also warten bis der ein oder andere sich etwas von der Gruppe entfernt. Im Bild war jede Sau auf der kurzen Entfernung gut erkennbar. Endlich war es so weit, ein Überläufer war unvorsichtig und trennte sich von der Gruppe. 2 Minuten später brach er im Knall zusammen. Die restliche Rotte machte eine Flucht von 30 m, verhoffte, schon flog die Kugel und noch ein Keilerchen lag im Feuer.

Zwei saubere Schüsse nach Ansprechen mit dem Merlin 13 als Vorsatzgerät, können sich sehen lassen. Es war eine Überraschung was dieses kleine Gerät leistet, was man damit sehen und erreichen kann. Die Preis/Leistung ist mehr wie gut. Ein sehr handliches, leichtes und robustes Gerät, das macht was es soll.. Für den „Nahkampf“ bis 100m ist es auf jeden Fall  zu gebrauchen

 

Gruß euer Johannes aus Kirtorf

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Testbericht Westerwald LEM 35 von Professor Optiken

Da ich vor kurzem Geburtstag hatte, schenkte mir mein Mann das Westerwald LEM 35 Handgerät von Professor Optiken.

Ich wollte schon immer ein Wärmebildgerät haben, aber die meisten Geräte

waren für meine Begriffe doch sehr klobig und schwer. Da hatte mein Mann das LEM 35 beim Jagdspezi in Alsfeld/Hessen gesehen und es für mich gekauft.

Nach dem Auspacken war ich vom Anblick schon sehr überrascht. Es liegt sehr gut in meinen Händen und zu schwer ist es auch nicht.

 

 

Vier Knöpfe machen es zudem sehr bedienerfreundlich. Ich brannte darauf ins Revier zu fahren, um es gleich zu testen. Am Abend war es dann so weit. Wir fuhren raus und ich setzte mich auf eine Kanzel an einem großen Windbruch. Da das Gerät mehrere Farbmodi besitzt, ist für jeden Nutzer bestimmt etwas dabei. Die Abenddämmerung brach an und das erste Schmalreh betrat den Windbruch, gefolgt von einem guten Bock. Wir wollten aber an diesem Abend auf Schwarzwild jagen und somit blieb der Finger erstmal grade. Nachdem ich die einzelnen Modi mal durchgetestet hatte, habe ich mich für Weiß entschieden, kann man damit doch jedes Detail genaustens erkennen. Aber das liegt im Auge des Betrachters. Mit dem integrierten Entfernungsmesser konnte ich exakt die Entfernung messen. Das Schmalreh stand 45m von mir entfernt und der Bock 95m. Beide konnte ich mit dem Lem 35 fotografieren, aber auch in einem kleinen Video festhalten, da das Gerät mit einem Speicher ausgestattet ist. Dank der Wifi Funktion konnte ich die Bilder direkt auf meinem Smartphone speichern und sie via Messenger an meinen Mann schicken, der auch im Revier unterwegs war.

Das Gerät verfügt unter anderem auch über eine Bild in Bild Funktion. Somit konnte ich im ersten Bild den Bock und im zweiten Bild das Schmalreh zeitgleich beobachten.

Plötzlich wurde das Rehwild nervös und sprang ab. Schwarzwild kam aus der Dickung.

Mit dem Gerät konnte man klar erkennen, dass die Leitbache und einige a

 

ndere Schweine tragend waren. Klar und deutlich konnte man die pralle Milchleiste sehen.

Also hieß es auch hier erstmal abwarten. Kurze Zeit später kamen wieder ein Paar Schweine auf den Windbruch, hier konnte man dank dem Gerät klar erkennen, dass es Überläufer waren. Gewehr laden, in Anschlag bringen, noch mal einen kurzen Blick durchs LEM 35 und der Schuss war draußen. Ein Überläufer lag im Knall auf 70m. Die restliche Rotte stand ca. 122m entfernt und sicherte in alle Richtungen.

Doch sie waren jetzt übervorsichtig und sprangen letztendlich ab.

Es war ein erfolgreicher Ansitz, ein Überläufer auf der Strecke und das LEM 35 zur Beobachtung dabei. Ich muss sagen. Für den Preis ist das ein Gerät, was seines Gleichen sucht, einfach in der Bedienung, super im Handling. Was will Frau mehr!?!

 

Lieben Gruß aus dem Taunus

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Testbericht Dedal NV 555

Ich kann mich nur immer wieder bedanken… !

Fex, damit spreche ich Dich an… deine unabhängigen und neutralen Beiträge sind aus der Praxis und sollten jedem eine Hilfestellung darstellen. Ein dickes Dankeschön und bis zum nächsten gemeinsamen Projekt !!!

Ein Tipp von uns, schaut Euch die Website „jagd-Stromberg.de“ an, es lohnt sich !!!

Dedal NV 555

Restlichtverstärker-Vorsatzgerät

Der Markt für Nachtsichtgeräte – sei es nun Wärmebild-Vorsatzgeräte oder Restlichtverstärker – ist mächtig in Bewegung geraten. Nicht zuletzt die drohende Afrikanische Schweinepest haben den Gesetzgeber dazu veranlasst, diese Technik zur Jagd freizugeben. Leider nicht in allen Bundesländer einheitlich, und auch nur als sogenannte Dual-Use Geräte anstelle von echten Nachtzielgeräten mit eigenem Absehen.

HINWEIS: Die aktuelle Rechtslage verbietet leider – außer in Bayern, die nach wie vor eine behördliche Beauftragung erteilen – den Einsatz von IR-Strahlern in Verbindung mit Restlichtverstärkern.

Damit einhergehend hat ein immer kürzerer Produktzyklus – den es bei anderen optischen und technischen Geräten schon seit längerem gibt – auch in der Jagd Einzug gehalten. Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend deswegen, weil die Technik sich immer weiter verbessert; wer heute noch ein Nachtsichtgerät der ersten Generationen kennt oder gar besitzt, dem werden beim Vergleich mit den heutigen Geräten die Augen ausfallen. Weinend, weil man heute ein Gerät für immerhin 6.000 € erwirbt, dessen Nachfolger bereits in den Startlöchern steht.

Vor wenigen Monaten hatte ich zwei Restlichtverstärker von Nightlux, das JSA NV M.A.U.  und das damalige Flaggschiff von Dedal, das Dedal 552 miteinander verglichen. Und dabei wäre es auch für lange Zeit geblieben, hätte nicht Frank Kleimann von Jagdspezi dermaßen vom Nachfolger Dedal NV 555 geschwärmt. Insbesondere seine Aussage, dieser Restlichtverstärker würde ohne IR-Strahler auskommen und damit der aktuellen Rechtslage entsprechen, hatte mich neugierig gemacht.

Eines vorweg – unabhängig von geschriebenen Texten und darin veröffentlichten Bildern zum Thema Nachtsicht sollte man die in Frage kommenden Geräte immer selbst in Augenschein nehmen. Zum einen, weil insbesondere die in den Printmedien gedruckten oder im Internet gezeigten, durch das Zielfernrohr aufgenommenen Bilder nie die Qualität erreichen, die sie in Wirklichkeit haben. Zum anderen, weil jeder Jäger Wert auf andere Eigenschaften legt – sei es die Bedienung der Geräte, die Art der Montage oder auch nur das optische Erscheinungsbild.

Viele Hersteller und Händler bieten neben Messen und Seminaren, wo man die Geräte in die Hand nehmen kann, auch die Möglichkeit, sich das gewünschte Modell leihweise nach Hause schicken zu lassen – insbesondere zu Corona-Zeiten eine gute Gelegenheit für ausführliche Tests.

Restlichtverstärker bauen weit nach vorne auf und verändern das Gleichgewicht einer ausbalancierten Waffe. Ein knappes Kilo mehr macht sich auf einer Pirsch durchaus bemerkbar, insbesondere dann, wenn man die Waffe immer wieder aufnehmen und absetzen muss. Es bleibt im Gesamtbild immer noch eine Krücke im Vergleich mit einem reinen Nachtzielgerät, das ja schließlich auch nichts anderes tut – nämlich die Möglichkeit bieten, eine sichere Zielsprache zu tätigen und einen sauberen Schuss anzubringen.

Restlichtverstärker Dedal NV 555.

Erscheinungsbild und Schalteranordnung

Röhren-Restlichtverstärker sind einfach zu handhaben. Die Geräte haben einen Ein/Ausschalter, einen Schärferegler und gegebenenfalls noch einen Drehregler oder Knopf für die Steuerung der Helligkeit. Es gibt kein Menü für irgendwelche Einstellungen. Die Bedienung eines externen IR-Strahlers erschöpft sich im Ein- und Ausschalten und im Verändern des Lichtkreises.

Beim Dedal NV 555 ist der Ein/Ausschalter  – der gleichzeitig die Helligkeit steuert –  als Druckknopf ausgeführt und mittig auf dem Gerät angebracht. Er ist gummiert und hat eine Erhöhung, damit man ihn im Dunkel leicht tasten kann. Durch langes Drücken wird das Gerät ein- oder ausgeschaltet, kurzes Drücken regelt die Helligkeit in vier Stufen. Weiter vorne befindet sich der Drehknopf für die Schärfeeinstellung. Dieser ist als Endlosfokussierung ohne Anschlag ausgeführt: es spielt keine Rolle, in welche Richtung man dreht, es stellt immer scharf. Eine Schiene zur Befestigung externen IR-Strahlers ist auf der linken Seiten angebracht. Das Batteriefach befindet sich rechts, der Schraubverschluss ist mit einem Fangriemen gesichert.

Beim Dedal NV 555 ist der Power- und Helligkeitsschalter auf der Oberseite angebracht. Das Batteriefach befindet sich auf der rechten Seite, links ist eine Schiene zur Befestigung eines Brackets für einen externen IR-Strahler.

Beim Dedal NV 555 kann man die Treffpunktlage per Klicks horizontal und vertikal korrigieren.

Wiederholgenauigkeit

Bei Restlichtverstärkern mit Röhre sollte sich eigentlich die Treffpunktlage der Waffe nicht verändern. Ein Kontrollschiessen vor dem ersten jagdlichen Einsatz ist dennoch Pflicht! Das Gerät sollte immer an derselben Stelle am Zielfernrohr angebracht werden und fest sitzen. Die Adapter der meisten Hersteller lassen sich mit einem Sechskantschlüssel einstellen.

Bislang musste man die Geräte bei einer Treffpunktverlagerung – wie es z.B. nach einem Sturz oder hartem Kontakt mit der Kanzelwand passieren kann – zum Händler einsenden. Beim Dedal NV 555 kann man das – analog wie bei einem Zielfernrohr – selber bewerkstelligen. Eine veränderte Treffpunktlage lässt sich einfach durch ein paar Klicks sowohl horizontal wie auch vertikal korrigieren.

Das Dedal NV 555 verfügt über vertikale und horizontale Verstellmöglichkeiten der Treffpunktlage, wie man es von Zielfernrohren her kennt.

Bildvergleich

Bei meinen bisherigen Tests habe ich immer Vergleichsbilder verschiedener Geräte an dieser Stelle veröffentlicht. Dieses Mal verzichte ich aber darauf, weil die im Internet veröffentlichten Bilder bei weitem nicht die wirkliche Qualität erkennen lassen – es gehen zu viele Details bei der Aufnahme durchs Zielfernrohr, durchs Herunterrechnen fürs Web und die Komprimierung verloren. Deshalb an dieser Stelle nochmals der Hinweis – schaut euch die Geräte bei einem Fachhändler wie Jagdspezi selbst an, um einen wirklichen Eindruck der Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Stromversorgung

Das Gerät nutzt als Stromquelle eine CR123-Batterie. Dedal gibt eine Betriebsdauer von 60 Stunden an. Da man das Gerät nur für den Schuss einschaltet, sollte die Batterie lange halten. Ich empfehle dennoch immer eine Reservebatterie mitzuführen.

Mein Fazit

In Sachen Bedienung ist für mich die herausstechende Eigenschaft des Dedal NV 555 die Möglichkeit, die Treffpunktlage selbst korrigieren zu können. Es ist ausserdem der erste Restlichtverstärker, der in der Praxis tatsächlich ohne zusätzlichen IR-Strahler auskommt und damit den aktuell geltenden Gesetzen entspricht.  Inwieweit diese Tatsache bei den sich in ständigem Fluss befindlichen Bestimmungen von Bedeutung bleibt, muss man abwarten. Vorteilhaft ist es allemal, wenn man auf das zusätzliche Gewicht von IR-Strahler samt Bracket verzichten kann.

Bekanntlich ist das Bessere der Feind des Guten. Wer sich heute für ein Restlichtverstärker-Vorsatzgerät entscheidet, dem sei ganz klar das Dedal NV 555 ans Herz gelegt.

Fex Ott, März 2021

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Testbericht Nightlux NV PVS Mono

Ich freue mich jedesmal wenn Fex Ott nach Produkten fragt… er testet nicht nur, sondern  gibt seine ehrliche Meinung aus der Praxis wieder… Lest gerne seine Eindrücke zu dem  Nachtsicht Aufsatzgerät (Okularbooster) und die Unterschiede zum Vorsatzgerät…

Nightlux NV PVS Mono Nachtsichtgerät

Restlicht-Verstärker: Aufsatz statt Vorsatz

Wer kennt das nicht? Die mit der Wärmebildkamera entdeckte Rotte im Getreide bewegt sich leider in die falsche Richtung und man muss hinterher pirschen. Mit Pirschstock und dem ganzen schweren Gerät, dem Gewehr mit montiertem Vorsatz – egal ob Wärmebild oder Restlicht – ist das insbesondere in den schwülen Sommernächten wie 2020 wahrlich kein Vergnügen. Warum also nicht ein kleines und leichtes Aufsatzgerät am Okular verwenden?

Bei meiner Recherche habe ich festgestellt, dass die Auswahl an Vorsatzgeräten deutlich größer ist und die Röhren-Aufsatzgeräte anscheinend nur ein Nischenprodukt darstellen. Folglich fiel die Auswahl nicht schwer, ich habe mich  auf Empfehlung von Frank Kleimann von Jagdspezi für das Nightlux NV PVS Mono entschieden.

Eines vorweg – unabhängig von geschriebenen Texten und darin veröffentlichten Bildern zum Thema Nachtsicht sollte man die in Frage kommenden Geräte immer selbst in Augenschein nehmen. Zum einen, weil insbesondere die in den Printmedien gedruckten oder im Internet gezeigten, durch das Zielfernrohr aufgenommenen Bilder nie die Qualität erreichen, die sie in Wirklichkeit haben. Zum anderen, weil jeder Jäger Wert auf andere Eigenschaften legt – beispielsweise die Bedienung der Geräte, die Art der Montage oder auch nur das optische Erscheinungsbild.

Das Nightlux NV PVS Mono wird mit einem Gummiadapter auf das Okular des Zielfernrohres aufgesteckt. Rechts im Bild ein Adapter für Zielfernrohre mit Leuchtpunktschalter am Okular, wie z.B. dem Swarovski Z6i.

Grundsätzliches

Bei den Okularboostern gibt es digitale Geräte und Geräte mit Bildverstärkerröhren. Bei digitalen Geräten schaut man nicht wirklich auf das Ziel, sondern auf ein auf den LCD-Bildschirm projiziertes Bild. Der Bildschirm muss durch Kontrollschiessen mit der Treffpunktlage des jeweils verwendeten Zielfernrohres abgeglichen werden. Röhrengeräte haben den Vorteil, dass sie kein Bild erzeugen, sondern nur das durchs Zielfernrohr einfallende Licht verstärken. Folglich können sie ohne Anpassung an verschiedenen Waffen eingesetzt werden und auch die Vergrößerungsoptionen des Zielfernrohrs ohne größere Verluste nutzen. Allerdings haben diese Aufsatzgeräte auch zwei gewichtige Nachteile: Das durchs Zielfernrohr einfallende Licht reicht meistens nicht aus, um das Gerät – der momentanen Rechtslage entsprechend – ohne zusätzlichen  IR-Strahler zu nutzen, und durch den verkürzten Augenabstand kann man keine normale Schiesshaltung einnehmen.

Das Nightlux NV PVS Mono mit montiertem IR-Strahler LA 850 Pro, bei der aktuellen Rechtslage ohne behördliche Beauftragung nicht erlaubt. Leider macht die Verwendung ohne IR-Strahler in der Praxis wenig Sinn.

Montage und Erscheinungsbild

Das knapp 11 cm lange Nightlux NV PVS Mono wird mittels eines Gummiadapters auf das Okular des Zielfernrohrs gesteckt. Diese Adapter gibt es in verschiedenen Ausführungen. Im Gegensatz zu Vorsatzgeräten ist hier kein absolut exakter und fester Sitz notwendig, es lässt sich problemlos auch an Zielfernrohren wie dem Z6i von Swarovski mit seinem Leuchtpunktschalter am Okular anbringen. Eine eventuell am Lauf vorhandene Kimme ist dabei ebenso wenig ein Hindernis wie ein tiefliegendes Zielfernrohr oder ein Schalldämpfer. Die  Bedienung erschöpft sich im Ein- und Ausschalten und Scharfstellen. Betrieben wird das Gerät mit  einer CR2-Batterie, die bis zu 30 Stunden halten soll.

Prinzipiell kann man das Nightlux NV PVS Mono  mit jedem Zielfernrohr nutzen, optimal ist allerdings ein Zoomobjektiv mit Parallaxe Ausgleich, um Ziel und Absehen scharfzustellen.

Ein IR-Strahler kann entweder mit dem LA-Bracket direkt am Aufsatz oder besser mit Hilfe einer Doppelklammer an das Zielfernrohr  angebracht werden. Empfehlenswert und nahezu Standard ist der Laserluchs LA850-50-Pro-II. Dessen Lichtstrahl kann durch Drehen des hinteren Rohres enger oder weiter gestellt werden und dadurch der am Zielfernrohr eingestellten Vergrößerung angepasst werden. Durch das Bündeln des Lichtstrahls bekommt man ausserdem eine hellere Ausleuchtung. Strom für den Laser liefert eine CR123A-Batterie.

Aufgrund des geringen Augenabstandes macht die Verwendung nicht allzu starker Kaliber, die Nutzung eines Schalldämpfers und einer Schaftkappe Sinn – hier eine Blaser R8 in 30.06 mit Hausken-Schalldämpfer.

In der Praxis

Im Gegensatz zum Vorsatzgerät ist die Verwendung der Okularlösung mit etwas mehr Vorbereitung und auch Übung verbunden – man wird dafür aber mit einem leichten und handlichen Gerät von höchster Präzision und Detailtreue belohnt. Während man den Vorsatz einfach nur aufsteckt und je nach Entfernung die Schärfe korrigiert, sind beim Nightlux NV PVS Mono noch ein paar Vorbereitungen notwendig, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erreichen.

  • Zur optimalen Scharfeinstellung sollte man ein Zielfernrohr mit Parallaxe Ausgleich verwenden – dieser sollte möglichst bis auf 20 Meter heruntergehen, um auch nahe Ziele, beispielsweise bei der Pirsch im Getreide – erfassen zu können.
  • Der IR-Strahler sollte nicht am Aufsatz, sondern am Zielfernrohr angebracht werden. Das erleichtert das Handling und verhindert blaue Augen.
  • Das Zielfernrohr sollte an der vordersten Position angebracht werden (Kontrollschuss nicht vergessen). Außerdem rate ich zur Verwendung einer Schaftkappe, um den sicheren Augenabstand herzustellen und einen festen Schulterschluss zu bekommen.
  • Bevor man das Gummiadapter am Nightlux NV PVS Mono anbringt, sollte man den Dioptrienregler auf 0 stellen und anschließend auf einen etwa 100 Meter entfernten Punkt scharfstellen. Dann schiebt man den Gummiadapter bis zum Anschlag aufs Objektiv. Mit dieser Voreinstellung sind anschließend nur noch kleine Korrekturen über den Parallexeregler notwendig.

Hat man diese Einstellungen vorgenommen, lässt sich das Gerät schnell an der Waffe montieren. Nach dem Einschalten ist das Nightlux NV PVS Mono sofort betriebsbereit und man hat eine Nachtsichtlösung, die von keiner anderen Technik an Präzision übertroffen wird, selbst bei 15facher Vergrößerung.

Mit einer Schaftkappe lässt sich der Augenabstand zum Nachtsichtaufsatz vergrößern, so dass man der Gefahr eines Kontaktes aus dem Wege geht und eine normale Schiesshaltung einnehmen kann.

Fazit

Vorsatzgeräte bauen mächtig nach vorne auf und verändern das Gleichgewicht einer ausbalancierten Waffe. Ein knappes Kilo mehr macht sich auf einer Pirsch durchaus bemerkbar, insbesondere dann, wenn man die Waffe immer wieder aufnehmen und absetzen muss. Es bleibt im Gesamtbild immer noch eine Krücke im Vergleich mit einem reinen Nachtzielgerät, das ja schliesslich auch nichts anderes tut – nämlich die Möglichkeit bieten, eine sichere Zielsprache zu tätigen und einen sauberen Schuss anzubringen.

Das Aufsatzgerät ist klein, leicht und handlich, schnell montiert und ideal für die Pirsch geeignet. An meiner Waffe im Kaliber 30.06 mit Schaftkappe, Schalldämpfer und Swarovski Z6i macht sich der geringe Augenabstand nicht entscheidend bemerkbar, ich kann nahezu in normaler Haltung schiessen. Wenn man das Zielfernrohr noch ein wenig nach vorne versetzt, hat man damit überhaupt kein Problem.

Die Paketpreise mit allem Zubehör (IR-Strahler, Bracket, Tasche) liegen zwischen ca. 3.300 € (grün) bis hin zu 5.000 € (Echo weiss).

Aufsatzgerät Vorsatzgerät
Montage vor dem Okular vor dem Objektiv
Größe und Gewicht klein und leicht groß und schwer
Lichtstärke eher gering eher ausreichend
IR-Strahler in der Praxis notwendig in der Praxis notwendig
Bedienung verkürzt den Augenabstand,
keine optimale Schiesshaltung
baut nach vorne auf,
Waffe wird kopflastig
Treffpunktverlagerung nein möglich, muss kontrollgeschossen werden
Vergrößerung verlustfrei möglich Bild wird unscharf/rauschig

 

Nightlux NV PVS Mono am Swarovski Z6i montiert. Hierfür gibt es einen speziellen Adapter, bei dem die Bedienungselemente für den Leuchtpunkt zugänglich bleiben.

Der IR-Strahler wird mit einem Picotronic LA-Bracket direkt am Nightlux befestigt.

Es gibt verschiedene Allround-Befestigungen für den IR-Strahler am Zielfernrohr.

Der vordere Ring dient zur Scharfstellung des Nightlux.

Wenn man den Adapter nicht ganz nach hinten schiebt, kann man den Schärferegler einfach handhaben. Dafür baut das Gerät etwas länger auf und ist nicht ganz so stabil angebracht.

Zieht man den Adapter über den Schärferegler, hat man eine kürzere und stabilere Verbindung. Zur Scharfstellung muss man dann die gesamte Kombination drehen.

Mit einer Schaftkappe aus Gummi lässt sich der Augenabstand zum Nachtsichtaufsatz schnell und einfach vergrößern.

Fex Ott, August 2020

KategorienTestberichte

Testbericht Pulsar Helion 2 XP 50

Die Helion 2 XP50

Wer die Marke Pulsar bereits kennt weiß, das der Name für Qualität steht.
Pulsar baut hochwertige leistungsfähige Wärmebildkameras die im jagdlichen Segment auf großen Zuspruch treffen.
Wem Pulsar kein Begriff ist, kommt an der Marke jedoch nicht vorbei, wenn es darum geht eine geeignete Wärmebildkamera zu finden.
Als Besitzer und Nutzer einer Pulsar Helion XQ38F, bin ich bereits bestens mit der Marke vertraut.
Ich kam bereits  mehrfach in das Vergnügen, andere Modelle der Firma zu testen.
Mein neuster Test beschäftigt sich mit dem neuen Flaggschiff, der Helion 2 XP50.
Das Gerät kommt in Pulsar üblicher Qualität.
Gute Haptik, wertige Verarbeitung und wechselbarer Akku.
Was mir sofort auffiel, ist der neue Powerbutton.
Anders als gewohnt, erstrahlt dieser nun in Blau.
Ob nützlich oder lediglich als Unterscheidungsmerkmal zu älteren Modellen bleibt dahingestellt.

Doch nun zur Praxis.
Ich hatte die Kamera auf vielen Ansitzen mit und bin einfach nur begeistert.
Der Unterschied zu meiner Pulsar XQ38F ist schon gravierend.
Scharfes detailreiches Bild bis auf hohe Distanz.
Aber auch auf der Nahdistanz spielt die Pulsar Helion 2 XP50 ihr volles Können aus.
Ob die Pirsch auf Raubwild im Feld, die Rehwildpirsch im Wald oder die Jagd auf Sauen, dass Gerät ist der optimale Begleiter.
Gerade bei der Jagd im oder am Raps wollte ich sie nicht missen.
So gelang mir dank der Technik der ein oder andere saubere Abschuss eines Stück Schwarzwildes.
Was jedoch sofort deutlich wurde, ist das Gewicht. Dieses ist schon merklich anders als bei der XQ38F.
Für Leute die lange Pirschgänge anstreben, würde ich sogar fast das leichtere Modell empfehlen.
Doch das ist meine Persönliche Ansicht.
Ich möchte hier definitiv keine voreiligen Aussagen treffen.
Doch nun zu den einzelnen Jagdlichen Situationen: Die Raubwildjagd wird immer beliebter und vor allem immer nötiger. Gerade im Sommer auf den abgeernteten Feldern bietet sich die Jagd auf den Rotrock und anderes Raubwild an.
Auch hier wollte ich die Pulsar nicht missen.
Bereits auf große Distanz konnte ich sehen ob es sich um einen Hasen oder doch um ein Stück Raubwild handelt.
Gerade junges Raubwild lässt sich noch gut anpirschen und somit innerhalb von kurzer Zeit effektiv bejagen.
Aber auch auf Feldern wo Strohschwaden liegen in denen die Füchse nach Mäusen suchen sind bei uns normal.
Doch mit dem Doppelglas fliegt man schnell mal mit den Augen über den ein oder anderen Räuber.
Mit der Wärmebildkamera Helion 2 XP50 ist das fast unmöglich. Ich möchte damit einfach sagen wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Geräts sind. Nicht nur der Jäger im Hochwildrevier benötigt moderne Technik.
Auch wer beispielsweise effektiv Raubwild bejagen will, sollte über einen Kauf nachdenken.
Die üblichen Jagdlichen Situationen möchte ich eher kurz fassen um den Rahmen nicht zu sprengen bzw. das Ganze nicht unnötig in die Länge zuziehen. Natürlich ist eine Wärmebildkamera eine enorme Hilfe.
Ich bin ein Verfechter davon zu sagen das die Strecke und die Effektivität deutlich gesteigert wird.
Egal ob bei der Pirsch im Wald auf Rehwild, die Bockjagd im Feld, die Sau im Weizen oder im Rapsloch oder die Gummipirsch.
Der geringe Grundzoom, die gute Detailschärfe auf jagdliche Distanz und die hohe Reichweite machen die Helion 2 XP50 einfach zum perfekten Allrounder und Begleiter.
Doch wo liegen die Vorteile des neuen Premiumgeräts?
Die Pulsar Helion 2 XP50 besticht noch einmal mit einer Schippe mehr Schärfe als ihr Bruder die XP50 der ersten Generation.
Gerade auf größere Entfernung ist sie schärfer.
Aber auch auf die nahen Distanzen hat sie die Nase vorn.
Das ermöglicht auf normale jagdliche Distanzen ein noch schnelleres und sichereres Ansprechen.
Laut Hersteller kommt sie außerdem mit Schlechtwetter besser zurecht als die anderen Geräte.
Leider kann ich dazu aufgrund der trockenen Klimasituation im Sommer über welchen sich mein Testzeitraum erstreckte, keine Auskunft treffen.
Anschließend kann ich festhalten das Pulsar wieder einmal ein tolles Gerät auf den Markt gebracht hat.
Die Nutzung hat einfach Spaß gemacht.
Es ist immer wieder faszinierend diese Technik zu nutzen und selbst festzustellen das die Entwicklung nicht schläft.
Ich kann jedem der ein hochklassiges, robustes Gerät sucht, die Pulsar Helion 2 XP50 nur empfehlen.
Wer bereits eine Pulsar XP50 besitzt muss selbst entscheiden, ob ein Umstieg Sinn macht oder nicht.
Das ganze ist sicherlich eine finanzielle Frage.
Zwischen meiner XQ38F und der 2 XP50 ist jedoch wie bereits erwähnt, ein massiver Unterschied zu erkennen.
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Testbericht Dedal 552 vs. JSA NV M.A.U.

Vielen Dank an Fex Ott von: www.jagd-stromberg.de

für diesen praxisorientierten Vergleich !!!

Dedal 552 vs. JSA NV M.A.U.

Restlichtverstärker-Vorsatzgeräte im Vergleich

Neben dem Wärmebild-Vorsatzgerät Nitehog Chameleon – einen Bericht darüber gibt es hier – habe ich immer wieder situationsbedingt und natürlich legal durch Beauftragung den Restlichtverstärker  JSA NV M.A.U. von Nightlux eingesetzt. Frank Kleimann von Jagdspezi hatte mich auf die Firma Dedal aufmerksam gemacht, und zufällig stellt Dedal auch einen Premium-Restlichtverstärker, nämlich den Dedal 552, her. Dies hat mich nun zu einem weiteren, ebenfalls nicht ganz fairen Vergleich zwischen dem JSA und dem Dedal veranlasst. Nicht ganz fair deshalb, weil das Dedal deutlich teurer ist wie das JSA, dafür aber praxisbezogen – denn üblicherweise möchte man sich, wenn man ein Gerät ersetzt, verbessern und dann natürlich auch wissen, ob sich der Mehrpreis wirklich lohnt. Das JSA NV M.A.U. in der gezeigten Ausführung ist mittlerweile auch nicht mehr erhältlich.

HINWEIS: Die aktuelle Rechtslage verbietet leider – ausser in Bayern, die nach wie vor eine behördliche Beauftragung erteilen – den Einsatz von IR-Strahlern in Verbindung mit Restlichtverstärkern.

Eines vorweg – unabhängig von geschriebenen Texten und darin veröffentlichten Bildern zum Thema Nachtsicht sollte man die in Frage kommenden Geräte immer selbst in Augenschein nehmen. Zum einen, weil insbesondere die in den Printmedien gedruckten oder im Internet gezeigten, durch das Zielfernrohr aufgenommenen Bilder nie die Qualität erreichen, die sie in Wirklichkeit haben. Zum anderen, weil jeder Jäger Wert auf andere Eigenschaften legt – sei es die Bedienung der Geräte, die Art der Montage oder auch nur das optische Erscheinungsbild.

Viele Hersteller und Händler bieten neben Messen und Seminaren, wo man die Geräte in die Hand nehmen kann, auch die Möglichkeit, sich das gewünschte Modell leihweise nach Hause schicken zu lassen – insbesondere zu Corona-Zeiten eine gute Gelegenheit für ausführliche Tests.

Die Restlichtverstärker JSA NV M.A.U. (oben) und  Dedal 552  (unten).

Das Dedal 552 wird mit einem Rusan-Adapter vor das Zielfernrohr gesetzt.

Das Dedal 552 wird mit einem Picotronic LA-Bracket geliefert, in dem der IR-Strahler befestigt wird.

Erscheinungsbild und Schalteranordnung

Im Vergleich zu Wärmebildgeräten sind Röhren-Restlichtverstärker einfach zu handhaben. Die Geräte haben einen Ein/Ausschalter, einen Schärferegler und gegebenenfalls noch einen Drehregler für die Steuerung der Helligkeit. Es gibt kein Menü für irgendwelche Einstellungen. Die Bedienung eines  externen IR-Strahlers erschöpft sich im Ein- und Ausschalten und im Verändern des Lichtkreises.

 

Beim Dedal 552 ist der Ein/Ausschalter als Kippdrehschalter ausgeführt und auf der rechten Seite über dem Batteriefach angebracht. Gegenüber befindet sich das gummierte Drehrädchen zur Einstellung der Helligkeit – leider ist die Bedienung desselben recht mühsam, weil es sehr dicht am Gehäuse sitzt und relativ klein ist. Der Drehknopf für die Schärfeeinstellung befindet sich bei auf der Oberseite des Gerätes und ist als Endlosfokussierung ohne Anschlag ausgeführt: es spielt keine Rolle, in welche Richtung man dreht, es stellt immer scharf. Die Halterung für den externen IR-Strahler ist auf der linken Seiten angebracht, was für mich als Linksschützen die ungünstigere Position ist. Die Picotronic LA-Bracket-Halterung selbst ist sehr stabil und lässt sich über eine Drehschraube ohne Werkzeug öffnen. Als besonders hilfreiches Feature sitzt der IR-Strahler in einem Kunststoffring, so dass man den Lichtstrahl durch leichtes Drücken oder Ziehen einfach auf die Mitte des Absehens ausrichten kann.

Beim JSV NV M.A.U. ist der Ein/Ausschalter als Drehknopf ausgeführt und auf der linken Seite über dem Batteriefach angebracht. Der Drehknopf für die Schärfeeinstellung befindet sich ebenfalls auf der Oberseite des Gerätes. Laut Skala bietet er eine Schärfeeinstellung von 10 bis unendlich. Beim meinem Gerät der ersten Baureihe wurde eine Halterung für die Befestigung des externen IR-Strahlers am Zielfernrohr mitgeliefert. Ich habe diese durch eine Halterung ersetzt, die man direkt am Restlichtverstärker anbringen kann. Diese wird auf der rechten Seite angebracht.

Beim Dedal 552 befinden sich Ein/Ausschalter und Batteriefach auf der rechten Seite.

Beim JSA NV M.A.U. liegen Schalter und Batteriefach auf der linken Seite.

Beide Restlichtverstärker bauen weit nach vorne auf und verändern das Gleichgewicht einer ausbalancierten Waffe. Ein knappes Kilo mehr macht sich auf einer Pirsch durchaus bemerkbar, insbesondere dann, wenn man die Waffe immer wieder aufnehmen und absetzen muss. Es bleibt im Gesamtbild immer noch eine Krücke im Vergleich mit einem reinen Nachtzielgerät, das ja schliesslich auch nichts anderes tut – nämlich die Möglichkeit bieten, eine sichere Zielsprache zu tätigen und einen sauberen Schuss anzubringen.

Jagdspezi liefert das Dedal 552 mit einer Picotronic LA-Bracket-Halterung aus.

Das JSA NV M.A.U. wurde mit einer Klammer fürs Zielfernrohr ausgeliefert. Ich habe diese durch einen anderen Halter ersetzt.

Wiederholgenauigkeit

Bei Restlichtverstärkern mit Röhre sollte sich die Treffpunktlage der Waffe nicht verändern. Ein Kontrollschiessen vor dem ersten jagdlichen Einsatz ist dennoch Pflicht! Das Gerät sollte immer an derselben Stelle am Zielfernrohr angebracht werden und fest sitzen. Die Adapter der meisten Hersteller lassen sich mit einem Sechskantschlüssel einstellen.

Bildvergleich I

Die beiden Bilder wurden im Revier an einem etwa 100 m entfernten Maisfeld aufgenommen. Es war richtig dunkel, so dass man mit blossem Auge die Konturen nicht erkennen konnte. Dazu war das Gewehr im links gezeigten Stativ eingespannt. Ich habe die Bilder mittels des G-Line Sharp Sight Adapter durchs Zielfernrohr aufgenommen. Die Aufnahmen entstanden innerhalb einer Minute, zuerst ohne zusätzlichen IR-Strahler, dann mit eingeschaltetem IR-Strahler.
Direkt vor dem Kugelbaum stand ein Stück Rehwild, das ich mit dem Pulsar Helion deutlich erkennen konnte. Mit beiden Restlichtverstärkern war dies unmöglich. Auch bei eingeschaltetem IR-Strahler konnte ich das Reh mit dem Dedal 552 nur erkennen, wenn die Augen in das Zielfernrohr reflektierten. Mit dem JSV NV M.A.U. konnte ich das Reh auch dann nicht lokalisieren.

Die Bilder geben nur einen schwachen Eindruck dessen, was der Blick durch das Zielfernrohr zeigt, die Konturen sind deutlich schärfer, man erkennt die einzelnen Maisstängel.

 

 

 

 

 

 

 

Das Dedal 552 hat einen etwas größeren Bildausschnitt und ist merklich heller (Bild 1/links)

Das JSV NV M.A.U. zeigt gute Kontraste bei etwas geringerer Helligkeit. (Bild 2 /rechts)

Das Dedal 552 mit eingeschaltetem IR-Strahler Laserluchs 850. (Bild 3/unten links)

Das JSV NV M.A.U.  mit eingeschaltetem IR-Strahler Laserluchs 850. (Bild 4 /unten rechts)

Bildvergleich II

Die beiden Bilder wurden in Ortsnähe an einer etwa 50 m entfernten Hecke aufgenommen. Es war richtig dunkel, so dass man mit blossem Auge die Konturen nicht erkennen konnte. Dazu war das Gewehr im links gezeigten Stativ eingespannt. Ich habe die Bilder mittels des G-Line Sharp Sight Adapter durchs Zielfernrohr aufgenommen. Die Aufnahmen entstanden innerhalb einer Minute, zuerst ohne zusätzlichen IR-Strahler, dann mit eingeschaltetem IR-Strahler.

Beim Dedal habe ich die Helligkeit um etwa 25% zurückgedreht – das JVA hat keinen Helligkeitsregler.

Die Bilder geben nur einen schwachen Eindruck dessen, was der Blick durch das Zielfernrohr zeigt, die Konturen sind deutlich schärfer, man erkennt die einzelnen Maisstängel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                       

Beim Dedal 552 kann man die einzelnen Dachziegel zählen (bilder links)                                                                 

Das JSV NV M.A.U.  mit eingeschaltetem IR-Strahler Laserluchs 850 (bilder rechts)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Dedal 552 kann man die einzelnen Blätter deutlich erkennen. Das Bild ist insgesamt detaillierter und kontrastreicher (Bilder links)

Das JSV NV M.A.U.  ist etwas weniger scharf und durchgezeichnet (Bilder rechts)

Stromversorgung

Beide Geräte nutzen als Stromquelle eine CR123-Batterie. Dedal gibt eine Betriebsdauer von 60 Stunden an. Da man das Gerät nur für den Schuss einschaltet, sollte die Batterie lange halten. Ich empfehle dennoch immer eine Reservebatterie mitzuführen.

Mein Fazit

In der jagdlichen Praxis gibt es für mich zwei grundsätzliche Unterschiede zwischen Wärmebildgeräten und Restlichtverstärkern.

Bei Wärmebildgeräten habe ich vor und nach dem Schuss das gesamte Umfeld und das Hinterland im Blick. Dafür sind Hindernisse in der Schussbahn nicht immer zu erkennen und die Reichweite für einen sicheren Schuss endet für mich bei maximal 100 Metern. Für den Ansitz an der Kirrung oder die Pirsch reicht das allemal. Das Gerät muss zwingend kontrollgeschossen und immer wieder überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Dafür kann ich das Gerät wetterunabhängig einsetzen, Nebel, Regen oder Sonne spielen keine Rolle.

Bei Restlichtverstärkern habe ich Mühe, die Umgebung im Auge zu behalten und das Stück ins Visier zu bekommen. Bei Regen oder Nebel kann ich wegen der Reflexion damit nicht jagen. Der Einsatz der Geräte ohne zusätzlichen IR-Strahlern ist nur bei gutem Restlicht möglich, etwa bei Mond oder Umgebungslicht bei stadtnaher Jagd. Mit IR-Strahler hat man allerdings einen tageslichtähnlichen – wenn auch einfarbigen – Seheindruck.

Der Unterschied zwischen dem Dedal 552 – bei Jagdspezi für rund 6.000 € erhältlich – und dem JVA NV M.A.U.  – rund 4.500 €, falls noch erhältlich – ist deutlicher sichtbar als es auf den hier gezeigten Bildern erscheint. Insbesondere wenn man in die Vergrößerung geht, machen sich die gute Auflösung, der Kontrastreichtum und die Detailgenauigkeit des Dedal positiv bemerkbar. Ob das sich bei der Jagd auf Schwarzwild entscheidend auswirkt und den höheren Preis rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Fex Ott, August 2020

KategorienTestberichte

Testbericht: Dedal 380 T2 vs. Nitehog Chameleon Wärmebild-Vorsatzgeräte im Vergleich

Vielen Dank an Fex Ott von: www.jagd-stromberg.de

für diesen tollen Vergleich !!!

 

Dedal 380T2 vs. Nitehog Chameleon

Wärmebild-Vorsatzgeräte im Vergleich

In den vergangenen zwei Jahren habe ich das Nitehog Chameleon intensiv genutzt – warum ich mich dennoch über Alternativen informiert und dabei durch einen Bericht auf der Seite von Jagdspezi auf das Dedal 380T2 aufmerksam geworden bin, lesen Sie hier.

Eines vorweg – unabhängig von geschriebenen Texten und darin veröffentlichten Bildern zum Thema Nachtsicht sollte man die in Frage kommenden Geräte immer selbst in Augenschein nehmen. Zum einen, weil insbesondere die in den Printmedien gedruckten oder im Internet gezeigten, durch das Zielfernrohr aufgenommenen Bilder nie die Qualität erreichen, die sie in Wirklichkeit haben. Zum anderen, weil jeder Jäger Wert auf andere Eigenschaften legt – beispielsweise die Bedienung der Geräte, die Art der Montage oder auch nur das optische Erscheinungsbild.

Die Dual-Use-Wärmebildgeräte Dedal 380T2 (oben) und Nitehog Chameleon (unten).

Viele Hersteller und Händler bieten neben Messen und Seminaren, wo man die Geräte in die Hand nehmen kann, auch die Möglichkeit, sich das gewünschte Modell leihweise nach Hause schicken zu lassen – insbesondere zu Corona-Zeiten eine gute Gelegenheit für ausführliche Tests.

Ich beschränke mich in meinem Vergleich auf den Einsatz der Wärmebildgeräte im Vorsatzmodus, denn zum Spotten nutze ich nach wie vor mein Pulsar Helion.
Die hier geschilderten Eindrücke sind meine subjektive Meinung, die sich in der Praxis manifestiert hat – andere Nutzer der Geräte können folglich andere Erfahrungen gemacht haben.

Erscheinungsbild, Tastenanordnung und Menüführung

Das Dedal 380T2 ist etwas runder und dafür länger,  das Nitehog Chameleon dagegen kürzer, aber klobiger. Ich habe in der unten angeführten Tabelle das von mir ermittelte Gewicht inklusive Akkus und Adapter angegeben.

Letztlich bauen beide Wärmebildgeräte mächtig nach vorne auf und verändern das Gleichgewicht einer ausbalancierten Waffe. Ein knappes Kilo mehr macht sich auf einer Pirsch durchaus bemerkbar, insbesondere dann, wenn man die Waffe immer wieder aufnehmen und absetzen muss. Es bleibt im Gesamtbild immer noch eine Krücke im Vergleich mit einem reinen Nachtzielgerät, das ja schliesslich auch nichts anderes tut – nämlich die Möglichkeit bieten, eine sichere Zielsprache zu tätigen und einen sauberen Schuss anzubringen.

Das Dedal 380T2 (oben) ist 2 cm länger und ca. 100 g schwerer wie das Nitehog Chameleon (unten). In der Praxis wird man den Unterschied kaum spüren.

Das Nitehog Chameleon hat auf der Oberseite drei Tasten für die Menüführung. Das Ein- und Ausschalten wird mittels eines Drehschalters vorgenommen, der sich direkt unter dem Batteriefachdeckel auf der linken Seite des Gerätes befindet. Dieser Schalter stellt für mich in der Praxis das größte Ärgernis dar: man muss nur am Schalter streifen, und das Gerät schaltet sich an oder ab. Mir ist es mehrfach passiert, dass ich beim Wegpacken der Waffe bei einem Stellungswechsel das Gerät eingeschaltet habe, zu Lasten der Batterie.

Das Dedal 380T2 hat auf der Oberseite fünf Tasten, ebenfalls drei für die Menüführung, dazu eine Ein-/Ausschalttaste und eine Taste für das digitale Zoom (je nach Modus anders belegt). Wie bei den Pulsar-Modellen muss man die Powertaste länger drücken, um die Aktion auszulösen – das verhindert zuverlässig ein versehentliches Einschalten.

Bei beiden Wärmebildgeräten lässt sich nach kurzer Einarbeitung das Menü einfach und schnell bedienen – wobei das Dedal für mich einen leichten Vorteil hat, da alle Menüfunktionen mit einer einzelnen Taste erreichbar sind, während beim Nitehog zwei Tasten gleichzeitig gedrückt werden müssen.

Beim Dedal 380T2 liegen sämtliche Tasten auf der Oberseite.

Beim Nitehog Chameleon liegen die Bedientasten auf der Oberseite, der Powerschalter hingegen auf der linken Seite.

Korrektur und Wiederholgenauigkeit

Beide Geräte sind werksseitig genullt und sollten folglich die Treffpunktlage der Waffe nicht verändern. Ein Kontrollschiessen vor dem ersten jagdlichen Einsatz ist dennoch Pflicht! Dies geschieht am einfachsten auf ein an einer Zielscheibe montiertes Wärmepad – der Handel bietet zu diesem Zweck sogar spezielle „Target-Pads“ an.

Im Bedarfsfall lassen sich beide Geräte in der Horizontalen und Vertikalen einfach über das Menü korrigieren. Hierbei führt das Dedal 380T2 die Korrektur in 3.4 cm-Schritten, das Nitehog Chameleon in „ca. 3 cm“-Schritten aus, jeweils auf 100 m gerechnet. Achtung: Während das Dedal im Menü für die Korrektur die Werte 3.4, 6.8 usw. anzeigt, erscheint beim Nitehog hier 1, 2 usw. für die tatsächlichen Werte 3, 6 usw. Die jeweils zuletzt eingestellten Werte werden im Gerät gespeichert. Notiert man sich die Kombination Waffe/Korrekturwert auf, kann man die Wärmebildgeräte auch auf verschiedenen Waffen einsetzen und die jeweils ermittelten Korrekturwerte über das Menü eingeben.

Beim Dedal 380T2 werden die Korrekturwerte in cm angezeigt, dazu auch noch die Info, welchen Wert man korrigiert.

Beim Nitehog Chameleon werden die Korrekturwerte in Schritten angezeigt. Welche Ebene man korrigiert, wird leider nicht angezeigt.

Das Nitehog Chameleon hat sich von Anfang an als exakt genullt herausgestellt. Im jagdlichen Betrieb und bei meinen mindestens zweimal jährlich durchgeführten Kontrollschüssen war die Treffpunktlage immer mit dem Zielfernrohr identisch, eine Korrektur war nicht notwendig.

Das Dedal 380T2 – an derselben Waffe eingesetzt – zeigte ebenfalls bei den ersten Kontrollschüssen keine Abweichung und auch nach mehrmaligem Ansetzen auf das Zielfernrohr erwies es sich als wiederholgenau. Ob das so bleibt, wird der Praxiseinsatz zeigen.

Stromversorgung

Beide Geräte nutzen als Stromquelle zwei CR123-Batterien, die auch durch Akkus ersetzt werden können. Für beide Modelle sind zudem externe Akkusätze erhältlich – ich habe bisher keinen Bedarf dafür gesehen, da man mit den internen Energiequellen mehrere Stunden auskommt und den Vorsatz ja nicht, im Gegensatz zu einem Beobachtungsgerät, über die komplette Jagddauer eingeschaltet lässt.

Powerschalter und Batteriefachdeckel inkl. Sicherungsleine sind beim Nitehog Chameleon nicht gut gelöst.

Beim Dedal 380T2 kann sich der Batteriefachdeckel nicht versehentlich öffnen. Die Powertaste kann ebenfalls nicht unbeabsichtigt ausgelöst werden.

Als großen Nachteil empfinde ich das Batteriefach des Nitehog Chameleon. Der Verschluss öffnet sich bereits nach einer Vierteldrehung, die „Sicherungsleine“  für den Batteriefachdeckel ist auf der gegenüberliegenden Seite befestigt und zusätzlich mit einer Schlaufe  gesichert – für mich ist das etwas zuviel „Gewurstel“, in dem man sich verfangen kann. Auf der Pirsch ist es mir bereits zweimal gelungen, unbemerkt das Batteriefach zu öffnen. Beim Einschalten des Gerätes passierte dann genau  – nichts, denn die Batterien waren herausgefallen. Seitdem habe ich immer zwei Satz Akkus am Mann…

Das Dedal 380T2 hat hierbei ein deutlich besser gesichertes Batteriefach – ein versehentliches Öffnen und ein Verlieren der Abdeckung ist nicht möglich, es benötigt etliche Umdrehungen der Sicherungsschraube, bis der Deckel sich lösen lässt. Die zusätzliche „Sicherungsleine“ für den Batteriefachdeckel ist eng am Gerät angebracht, ein Einfädeln nicht möglich.

 

Bildqualität

Wie ich bereits eingangs schrieb – Bildvergleiche von Wärmebildgeräten lassen sich zuverlässig nur an den Geräten selbst sicher beurteilen. Durch Fotografieren und die Kompression beim Hochladen ins Internet gehen viele Details verloren.

Dennoch kann man auf den unten gezeigten Bildern erkennen, dass das Dedal 380T2 gegenüber dem Nitehog Chameleon über einen größeren Kontrastumfang und eine bessere Detailzeichnung verfügt. In Natura ist dieser Unterschied noch deutlich besser sichtbar.

Das Dedal zeigt deutlich mehr Details – man erkennt die einzelnen Dachziegel.

Beim Nitehog gehen die Details in den Flächen verloren.

Sonstige Features

Das Nitehog Chameleon bietet die Möglichkeit, bis zu 100 Bilder in den internen Speicher aufzunehmen. Um diese dann auf den Computer übertragen zu können, benötigt man das sogenannte Systemkabel, das zum deftigen Preis von ca. 120 € zusätzlich erworben werden muss. Ausserdem kann man eine externe Videokamera anschliessen.

Das Dedal 380T2 hat keinen internen Speicher – um Bildmaterial zu gewinnen, muss man hier mit dem im Lieferumfang enthaltenen Verbindungskamera eine Videokamera anschliessen.

Größe mit Rusan 62                                         67 x 65 x 230 mm                                   73 x 71 x 251 mm
Gewicht* mit Rusan 62                                     658 g                                                       776g
Objektiv                                                            35 mm / F1.2                                           50 mm / F1.2
Auflösung Sensor                                             336 x 256                                                384×288
*inkl. Batterien 2 x CR123

Fex Ott, August 2020

 

 

 

Dedal 380T2 als Vorsatzgerät an einem Swarovski Z6i, Blaser R6

Zwischen den beiden Modellen besteht kein nennenswerter Größenunterschied.

Kontrollschiessen des Wärmebildgerätes ist auch im Revier möglich. Dazu nutzt man am besten ein Wärmepad.

Die Aufnahmen durch das Zielfernrohr wurden mit einem iPhone SE an einem G-Line Sharp Sight Adapter der Fa. Griffing erstellt.

Bei den Aufnahmen durch das Zielfernrohr wurde die Waffe auf einem stabilen Dreibein eingespannt.

KategorienTestberichte

Testbericht NIVEX NVD 156 B/W „digitale Nachtsichttechnik“

Ein unabhängiger Testbericht nach ca. 5 Monaten Praxiserfahrung mit dem NIVEX Digital NVD 156 .

 

Neben Wärmebildgeräten zum Ansprechen erfreuen sich auch Nachtsichtgeräte seid längerem großer Beliebtheit. Im Wärmebildbereich gibt es DUAL- USE Geräte die sowohl als Ansprechhilfe aber auch als Vorsatzgerät genutzt werden können. Auch im Bereich der Nachtsicht gibt es diese DUAL – USE Geräte. In dieser Kategorie reiht sich auch das NIVEX Digital NVD 156 ein. Dieses Gerät ist nicht nur verschieden nutzbar, sondern hat den großen Vorteil das es auf digitaler Technik beruht. Doch welche Vorteile bietet diese digitale Technik? Anders als herkömmliche Nachtsichtgeräte, welche auf Röhrentechnik basieren, arbeitet das NIVEX NVD 156 mit digitalen Fotosensoren. Diese Fotosensoren ermöglichen eine Lichtverstärkung und sind weniger anfällig als herkömmliche Röhren. Die Röhrentechnik arbeitet auf Basis von Fotokathoden mit IR- Strahlern. Doch die Röhrengeräte sind sehr anfällig gegenüber Lichteinstrahlung. Diese Anfälligkeit erfordert beim Anwender eine enorme Wachsamkeit bei der Benutzung. Wenn diese Geräte hohen Einstrahlungen ausgesetzt sind kann es schlimmsten Falls zu Schäden am Gerät kommen und das wird schnell teuer. Diese Probleme umgeht man gänzlich dank der Fotosensorentechnik. Diese Geräte sind absolut unanfällig gegenüber großer Lichteinstrahlung. So besitzt das NIVEX beispielsweise eine Tagfunktion. Es kann also immer angewandt werden und ein extremes Aufpassen bei der Nutzung entfällt. Somit ist die Handhabung extrem vereinfacht im Gegensatz zu Röhrengeräten.

Doch was kann das NIVEX NVD 156?

Ich als aktiver Jäger, welcher sein Großteil seiner Zeit auf Ansitz oder Pirsch verbringt, hatte bereits mehrere Geräte zur Anwendung im Gebrauch. Ich habe bereits mit mehreren hochpreisigen Röhrengeräten gearbeitet als auch schon mit verschiedenen digitalen Geräten. Ich kann ganz klar sagen: Preis/Leistung ist beim NIVEX NVD 156 fast unschlagbar. Es ist ein absolut qualitativ gefertigtes Gerät, welches einen sehr robusten Eindruck macht. Es ist wertig gearbeitet und die Bedienung ist absolut intuitiv. Die wenigen Knöpfe, die sich am Gerät befinden lassen sich auch im Dunkeln leicht finden und problemlos bedienen. Dass selbe gilt für den POWER- Schalter welcher als Art Kippschalter gearbeitet ist. Diese unterscheidet sich von den anderen Druckknöpfen und Rädchen deutlich und so ist ein verwechseln der Bedienelemente nahezu unmöglich. Auch die von mir angesprochene Unempfindlichkeit gegenüber anderen Lichtquellen ist für mich ein riesen Vorteil. Ich muss nicht mehr darauf achten ob das Gerät aus ist und sich die Schutzkappe auf dem Okular befindet wie es bei Röhren der Fall ist. So kann auch wenn in Aufregung mal vergessen wird das Gerät auszuschalten, maximal der Akku herunter gehen. Somit bietet die digitale Nachtsichttechnik eine äußerst Bedienfreundliche alternative zu den Röhrengeräten. Nun zur eigentlichen Leistung im Jagdbetrieb. Das Gerät benötigt natürlich um vernünftig zuarbeiten ebenfalls einen IR- Strahler. Die Montage des Strahlers ist kinderleicht und auch die Montage des Objektiv-Adapters ist ggf. sehr einfach. Ist dies geschehen arbeitet das Gerät auf der Waffe einwandfrei. Ein einschießen ist nicht notwendig (Plug and Play). Es ist darauf zu achten das das Gerät gerade und ordnungsgemäß auf der Optik angebracht wird, damit es zu keinen Problemen kommt. Das Gerät leistet auf Distanzen bis 150 m sehr zuverlässige Dienste. Ansprechen und wo erlaubt sicheres erlegen von Wild ist kein Problem. Dieses Gerät bietet eine preiswertere Alternative zu Röhrengeräten, welche meist ein Vielfaches teurer sind. Man kann von Raubwild bis hin zu Sauen alles super erkennen. Auch wenn beispielsweise Äste oder Gestrüpp das Ziel verdecken entgeht mir das nicht. Das ist wiederum ein großer Vorteil gegenüber Wärmebildtechnik. Jedoch ist auch zu erwähnen das die Röhren ihre Nase im Thema Leistung doch noch etwas vorn haben. Das heißt ein kontraststärkeres Bild und eine höhere Entfernung sind mit Röhren definitiv möglich. Doch hier ist klar zu sagen: Der Preis muss irgendwo zustande kommen. Ich habe dieses Gerät ausgiebig genutzt und bin absolut überzeugt. Für Einsteiger, Kirrungsjäger und Jäger welche nicht über höhere Distanzen waidwerken, ist dies die passende alternative. Das Gerät macht was es soll, es ist robust, leicht zu handhaben und absolut erschwinglich.

Weiterhin habe ich das Gerät auch in Kombination mit einem Laserluchs 850- 50 Pro II genutzt. Dadurch verbessert sich die Detailschärfe und die Entfernung, über welche man mit dem Gerät arbeiten kann noch einmal erheblich. Wer das Gerät noch einmal aufwerten möchte und dabei bereit ist Mehrkosten in Kauf zu nehmen sollte den Laserluchs IR- Strahler definitiv ins Auge fassen. Schlussendlich ist zu sagen das es auch hier wieder darauf ankommt wie und wo ich jage. Für Leute, die es gern etwas günstiger und einfacher haben und evtl. ein paar Abstriche in der Leistung machen können ist dieses Gerät genau das richtige. Es arbeitet wie oben erwähnt absolut verlässlich auf den gängigen jagdlichen Distanzen. Ich kann hier eine klare Empfehlung aussprechen. Die größten Vorteile für mich sind einfaches Handling gepaart mit unschlagbarem Preis/Leistungsverhältnis.

Black Week Jagdspezi

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